Rezension

Gutes Buch trotz einiger logischer Schwächen

Winterseele. Kissed by Fear - Kelsey Sutton

Winterseele. Kissed by Fear
von Kelsey Sutton

Bewertet mit 3 Sternen

Zitat:

"Wenn wir nichts riskieren, werden wir nie die Dinge entdecken, für die es sich zu leben lohnt." (S.348)

Ein düsterer und leicht melancholisch angehauchter Roman, mit einer innovativen Storyline.

Elisabeth sollte eigentlich ein normales Mädchen sein, doch stattdessen ist sie Gefühlslos und nimmt die Elemente und Gefühle in personifizierter Form wahr. Dadurch erregt sie die Aufmerksamkeit von Fear, denn dieser kann es nicht glauben, dass sie in seiner Gegenwart keine Angst verspürt. Er bleibt in ihrer Nähe, während die anderen Gefühle das Mädchen meiden.

Doch was ist passiert? Warum fühlt sie nichts, kann nicht lieben oder trauern?

Diese Fragen kreisen dem geneigten Leser immer wieder im Kopf herum und nebenbei werden diese Gedanken, von einem spannenden Grundgerüst geschürt.

Seltsame , seltene und doch etwas unausgereifte Geschichte, welche mit einer konstanten Spannung und einem etwas gedämpften Ende daherkommt.

Die Grundidee hat mich wirklich gereizt, gerade die Idee mit einem emotionslosen Hauptcharakter, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Ich war ziemlich neugierig wie die Autorin dies umzusetzen gedachte, denn gerade Emotionen sind für eine gute Handlung unabdingbar. Während des Lesens wurde auch schnell klar, dass es gar nicht so einfach ist einen gefühlslosen Ich- Erzähler zu haben, denn hin und wieder kamen doch scheinbare Gefühle durch, auch wenn der Ich- Erzähler immer wieder einwarf nichts zu fühlen und  auch die aufgebauschte Spannung, hat das Buch zu einem wahren Leseabenteuer gemacht. ABER dennoch gab es einige Ungereimtheiten in der Geschichte, die einem im Nachhinein etwas unbefriedigt zurück lassen. Denn trotz der Einzigartigkeit und der erfrischenden Erzählweise, barg das Buch auch eine ziemlich überspitzte Darstellungsweise, welches trotz des Fantasy Genres in unabdingbarer Unglaubwürdigkeit endete. Dadurch büßte die geniale Idee einiges an einer guten Geschichte ein, welche es zweifelsohne hätte sein können.

Zuweilen war die Geschichte von einem leichten Romantikhauch umweht, welches in dem zur Zeit ziemlich beliebten Liebesdreieck mündete, was so gar nicht in den Plot passen wollte. Dies wirkte doch etwas zu Klischeehaft und gewollt und verspielte die doch so gelobte Einzigartigkeit, was ich ziemlich schade fand.

Letztlich ist es ein gutes Buch für zwischendurch und schafft es trotz teilweiser Längen, Diskrepanzen und fehlenden Details, den Leser bis zum Ende einzufangen.

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