Rezension

Gutes Jugendbuch

Neva - Sara Grant

Neva
von Sara Grant

Die 16-jährige Neva ist schon seit langem nicht mehr glücklich. Sie versteht das Verhalten ihrer Bewohner und des Resigme nicht. Warum müssen sie abgeschottet in einer Energiekuppel leben und wieso verschwinden immer mehr Leute? Vor allem das Verschwinden ihrer geliebten Großmutter hat das Mädchen zutiefst verletzt und nachdenklich gestimmt.
Da sie ihre Fragen nicht laut stellen darf, macht sie sich selbst auf die Suche nach Antworten. Zusammen mit ihrer besten Freundin Sanna geht sie so manches Risiko ein, ohne zu wissen, in welche Gefahren sie sich begeben haben…

Da bereits so viele Leute für dieses Buch geschwärmt haben, hat mich dieses Buch besonders gereizt.
Obwohl die Geschichte recht spannend und verheißungsvoll klingt, hatte ich so meine Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden.

Das liegt weder an den Charakteren, noch am Schreibstil. Irgendwas fehlte mir bei dem Buch, was ich nichtmal wirklich benennen kann. Wahrscheinlich hatte ich schon beinahe zu große Erwartungen, die einfach nicht erfüllt werden konnten.

Das heißt aber nicht, dass dieses Buch schlecht ist. Das ist es ganz und gar nicht. Die nötige Spannung war da und die Charaktere konnten mich immer mehr von sich überzeugen.

Vor allem Neva hat mir hier sehr gut gefallen. Ihr Mut ist bewundernswert und ihre Gedanken sind nachvollziehbar. Sie nimmt den derzeigen Zustand der Stadt nicht hin und sucht immer häufiger nach Antworten, die sie von anderen nicht erhält.
Sanna ist ebenfalls ein recht interessanter Charakter. Sie hat mindestens genauso viel Mut wie Neva und die beiden Freundinnen ergänzen sich gut.
Allerdings erfährt man hier nicht so viel über sie, sodass sie neben Neva recht farblos erscheint.

Auch der Schreibstil hat mir bis auf ein paar kleine Schwächen gut gefallen. Obwohl ich am Anfang doch recht starke Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte hineinzukommen, konnte mich Sara Grant immer mehr von ihrem Talent überzeugen.
Allerdings war die Geschichte an manchen Stellen wenig überraschend und vorhersehbar.
Ich denke aber, dass man noch viel von der Autorin erwarten kann, denn das Buch sprüht nur vor lauter Ideen, die zum Teil kaum bis gar nicht umgesetzt wurden.

Ein Highlight ist dagegen das wunderschöne Cover.
Obwohl es recht schlicht ist, konnte mich die Person auf dem Bild von sich überzeugen. Hier wird Neva abgebildet und an ihrer Haltung kann man schnell erkennen, wie sehr das Mädchen in sich gekehrt ist und nach Antworten sucht.
Auch die grau-silbernen Farben sind ein optisches Highlight.

“Neva” ist viel mehr als nur ein Jugendbuch. Hier werden politische Fragen gestellt, die erschreckend nah an die Realität geknüpft sind.
Obwohl die Geschichte so manche Schwäche aufweist, ist sie dennoch lesenswert.