Habe mich gut unterhalten gefühlt
Bewertet mit 4 Sternen
Schon die Kurzbeschreibung weckte mein Interesse dieses Buch zu lesen und bereits der Prolog, der lange Zeit vor der eigentlichen Geschichte beginnt lässt erahnen welch grausames Wesen in der Königin wohnt.
Die 17 jährige Charlaina, kurz Charlie genannt, lebt im Königreich Ludania, dass immer wieder von Aufständen erschüttert wird und welches von der grausamen Königin Sabara regiert wird, die besondere magische Fähigkeiten besitzt. Das Volk hat nichts zu sagen und es gibt kein Mitbestimmungsrecht. In Ludania gibt es ein strenges Klassensystem und jede Schicht hat ihre eigene Sprache. Lediglich die Universalsprache Englaise wird von allen verstanden. Man wird in eine Klasse hinein geboren, sprich wenn die Eltern Händler sind werden auch die Kinder dazu erzogen und es gibt keine Möglichkeit etwas anderes aus seinem Leben zu machen. Den Menschen aus den unteren Schichten ist es nicht gestattet jenen aus den höheren Klassen in die Augen zu sehen, geschweige denn ihre Sprache zu lernen oder gar zu sprechen. Allein der Blickkontakt mit den Höhergestellten ist verboten und die Strafe darauf folgt sofort... der Galgen.
Charlie, Tochter einer Kaufmannsfamilie kann durch eine Gabe alle Sprachen und Dialekte verstehen. Dies ist jedoch sehr gefährlich und von klein auf wurde ihr eingeimpft diese Fähigkeiten geheim zuhalten und nicht aufzufallen. Denn in Laudania wird Denunziation belohnt und bei bekannt werden ihrer Gabe würde die Todesstrafe folgen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Brooklyn besucht sie verschiedene illegale Clubs, in denen die Klassen keine Rollen spielen . Dort lernt sie den geheimnisvollen Max und seine Begleiter kennen, die eine Sprache sprechen, die sie noch nie gehört hat. Er geht ihr nicht mehr aus dem Kopf und auch Max scheint sich auffällig für Charlie zu interessieren...
Charlie ist eine sehr sympatische und starke Protagonistin, die trotz ihrer Gabe versucht ein normales Leben zu führen. Was nicht immer leicht fällt, da sie die abwertenden und verletzenden Gespräche der Höhergestellten verstehen kann. Nach einer Auseinandersetzung im Club werden neben Max auch die Rebellen auf Charlie aufmerksam. Ist man ihrem Geheimnis auf der Spur gekommen?
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist dass im Buch nicht so richtig darauf eingegangen wird, warum Laudania so geworden ist wie es dargestellt wird. Man erfährt lediglich dass die Bewohner in Klassen unterteilt sind, der Königin unbedingter Gehorsam geleistet werden muss und dass die einzelnen Reiche von Königinnen und nur von diesen regiert werden. Schade, da hätte ruhig etwas mehr drauf eingegangen werden können.
Dark Queen ist der erste Band einer Reihe. Jedoch gefällt mir sehr gut, dass er auch einzeln gelesen werden kann, da die Story in sich abgeschlossen ist. Klar bleiben einige Fragen ungeklärt, aber auf einen Cliffhanger wurde hier verzichtet... Danke, so fällt das Warten auf den nächsten Teil leichter. Letztendlich hat mir das Buch aber trotz einiger kleinen Schwachpunkte sehr gut gefallen und ich kann es jedem, der romantisch veranlagt ist und dystopische Elemente mag, gemischt mit etwas Fantasie wärmstens empfehlen. Der Schreibstil von Kimberly Derting ist sehr leicht verständlich, spannend und die Seiten ließen sich angenehm flüssig lesen. Ich habe mich echt gut unterhalten gefühlt.