Rezension

Habe mir so viel erhofft. :(

After passion
von Anna Todd

Bewertet mit 2.5 Sternen

Tessa Young freut sich auf ihr kommendes Studium an der WCU, wie sehr ein einziger Mitstudent ihr Leben allerdings auf den Kopf stellen wird, hat sie vorab wohl nicht erahnen können.
Hardin Scott übt eine erstaunliche Anziehung auf sie aus und auch Hardin selbst scheint sehr von Tessa fasziniert zu sein, doch meint er es wirklich ernst mit ihr?
Tessa Young lässt sich auf Hardin ein und setzt ihre bestehende Beziehung dafür aufs Spiel, doch Hardin gibt ihr immer wieder einen Grund zu zweifeln und Tessa muss sich fragen ob Hardin es wirklich wert ist, ständig voller Kummer zu sein...

Gestaltung:
Das Cover an sich gefällt mir schon, es ist wirklich ein schönes Motiv und dass man mal kein Pärchen sieht finde ich ganz gut, allerdings ist mir die Gestaltung insgesamt zu düster von den Farben her.

Meinung:
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und muss zugeben, dass ich auch recht hohe Erwartungen hatte.
Das Buch hat mit über siebenhundert Seiten, nicht gerade wenig Lesestoff zu bieten und so hatte ich große Hoffnung auf eine sehr tiefgehende Ausarbeitung der Charaktere, der Liebe und dem ganzen drumherum. Hier wurde ich allerdings schon massiv enttäuscht, denn das einzige was ich wirklich bekam war ein siebenhundert seitiges hin und her zwischen Hardin und Tessa und ich muss gestehen, das hat meine Nerven schon das eine oder andere Mal sehr strapaziert.

Wenn das ganze für mich als Leserin wenigstens nachzuvollziehbar gewesen wäre, dann hätte ich Verständnis dafür aufbringen können, aber das Verhalten der Charaktere wirkte auf mich nicht authentisch und war dafür umso übertriebener und was das schlimmste war, ich konnte nur selten einen Grund ausmachen für die heftigen Reaktionen der beiden.

Gegen Ende gibt es zu Hardins Person zwar eine Eklärung und ich will auch gar nicht meinen, dass das sein Verhalten nicht zumindest teilweise erklärbar macht, aber letztendlich war das absolut keine Entschuldigung und war mir insgesamt einfach zu wenig für dieses Verhalten was er permanent an den Tag legt.

In dem Zusammenhang fand ich dann auch Tessa wirklich nervig, sie weiß, dass Hardin nicht gut für sie ist und sie ist auch nicht unbedingt eine Person die sich alles gefallen lässt. Sie wehrt sich gegen sein Verhalten, aber auch sie neigt dazu zu übertreiben und zu krass zu reagieren und dann schreit sie völlig hysterisch alles zusammen und macht ihmt eine riesen Szene in der sie ihm sagt, er soll sich nie wieder blicken lassen und doch kommt er nach einigen Tagen zurück und sie wird zu Butter in seinen Händen, sobald er nur ein liebes Wort sagt.
Die beiden führen einfach eine ungesunde Beziehung, die hauptsächlich aus der Lust zu einander zu bestehen scheint.
Und dann sind sie auch nicht wirklich in der Lage mal über ihre Probleme zu reden, so dass sie immer wieder von ihnen eingeholt werden, aber sobald sie mal drei gute Tage miteinander verbracht haben, meinen sie es wäre doch das richtige zusammenzuziehen.. Eine Entscheidung bei der ich mich, entschuldige, echt verarscht gefühlt habe.
Es fiel mir wirklich schwer die Protagonisten und ihre Beziehung ernst nehmen zu können, die meiste Zeit über habe ich nur den Kopf über die beiden geschüttelt.

Mehr als dieses große Drama haben die beiden Protagonisten auch nicht wirklich zu bieten, ihre Charakterisierung ist sehr schwach und sie stechen nur aus ihren übertriebenen Emotionen hervor. Und mehr scheinen sie auch selbst nicht aneinander erkennen zu können oder wieso beziehen sich Komplimente hauptsächlich auf das Äußere? ;)

Die friedlichen Momente zwischen den beiden waren ganz okay und sie konnten auch einen liebenswerten Umgang miteinander hegen, anregende Erotikszenen inklusive. Das hat mir schon gefallen, aber sie waren halt viel zu wenig vertreten und wurden immerzu zerstört von den ganzen Kehrseiten des Buches.

Fazit:
Das Buch besteht aus wenig Abwechslung, ständig überreagierenden Charakteren die dazu noch lieblos gezeichnet wirken. Meine Hoffnungen auf dieses Buch wurden leider nicht erfüllt und ich verstehe nicht wieso es in den USA so ein Erfolg geworden ist. Ich fühlte mich als Leserin komplett veräppelt und konnte das ganze wirklich nicht ernstnehmen.