Rezension

*hach*

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Lou ist Mitte 20, lebt bei ihren Eltern und jobbt in einem kleinen Café. Mit ihrem Freund ist sie schon lange zusammen, wirklich glücklich ist sie jedoch nicht. Als das Café, in dem Lou arbeitet, schließen muss, benötigt Lou so schnell wie möglich einen neuen Job. Will lebt zwar im selben Ort wie Lou, scheint jedoch aus einer ganz anderen Welt zu kommen. Er ist beruflich erfolgreich, wohlhabend und steht sehr aktiv im Leben.  Doch als Will nach einem Unfall vom Hals abwärts gelähmt ist, verliert er die Freude am Leben. Durch eine Stellenanzeige tritt Lou in Wills Leben und es beginnt eine der schönsten und ergreifendsten Geschichten, welche ich kenne.

Bereits nach wenigen Seiten konnte mich Jojo Moyes von ihrem Schreibstil begeistern und ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen. Ich wusste vorher gar nicht, dass Will ein Tetraplegiker ist und war dann sehr überrascht, als sich dies herausstellte, weil ich irgendwie nicht mit dieser Thematik gerechnet habe. Da man diese Tatsache bereits sehr früh im Buch erfährt, sehe ich dies auch nicht als Spoiler an und habe somit kein schlechtes Gewissen, offen darüber zu schreiben.

Wills Behinderung steht im Mittelpunkt der Geschichte. Man erfährt sehr viel über die Schwierigkeiten und Probleme einer solchen Behinderung. Will ist vom Hals abwärts gelähmt und es gibt keine Aussicht auf eine Besserung, ganz im Gegenteil, in Zukunft wird er noch mehr mit den körperlichen Schwierigkeiten einer solchen Behinderung zu kämpfen haben. Deswegen sieht Will in seinem Leben keinen Sinn mehr und auch nach einem missglückten Suizidversuch ist sein Wunsch zu sterben ungebrochen. Deswegen beschäftigt sich die Geschichte auch mit der wichtigen wenn auch sehr harten Thematik der Sterbehilfe und beleuchtet hier sowohl Wills Seite als auch die der Menschen die ihn lieben ganz neutral ohne zu be- oder verurteilen. Als Leser lernt man hier beide Seiten kennen, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Geschichte von Lou und Will wird als ganz große Liebesgeschichte beworben. Für mich ist sie das auch und gehört zu den schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Dabei steht die Liebe gar nicht im Vordergrund sondern findet subtil, still und leise im Hintergrund statt. Und gerade das in Kombination mit einer solch schweren Thematik macht sie für mich zu einer wundervollen Liebesgeschichte.  
Ich war recht schnell von der Geschichte begeistert und wollte gar nicht, dass es endet. Zum einen natürlich, weil ich Lou und Will gerne durch ihren Alltag begleitet habe, andererseits hatte ich aber auch ein wenig Angst davor, dass mir das Ende nicht gefällt. Diese Angst war jedoch völlig unbegründet, denn ich finde das Ende perfekt.

Während des Lesens musste ich lachen, genauso oft musste ich aber auch weinen. „Ein ganzes halbes Jahr“ hat mich sehr berührt und bewegt und selbst jetzt, über eine Woche nachdem ich es beendet habe, bekomme ich noch eine Gänsehaut, wenn ich an einige der Szenen denke.  Ich musste auch immer wieder an den Film „Das Meer in mir“ denken, dessen Protagonist ebenfalls Tetraplegiker ist und sich für das selbstbestimmte Recht auf den Tod einsetzt. Der Film ist ebenfalls sehr empfehlenswert.

Fazit: 

„Ein ganzes halbes Jahr“ ist eine wundervolle Geschichte mit einer schwerwiegenden und tiefgreifenden Thematik. Einfühlsam aber auch offen und ehrlich beschreibt die Autorin das Leben der Protagonisten. Für mich gehört dieses Buch jetzt schon zu einem der besten des Jahres.
 

Kommentare

jasimaus123 kommentierte am 27. September 2013 um 14:11

Hey :)

Ich war genauso begeistert wie du von dem Buch und ich bekomme immer ganz glasige Augen wenn ich allein an das Ende denke. Also die letztens 50 Seiten musste ich nur heulen.

Sehr schöne Rezension!

Lg. Jasi ♥

DieJai kommentierte am 28. September 2013 um 13:16

Danke :)