Rezension

Hätte besser mit Band 1 begonnen...

Sinon - Dan T. Sehlberg

Sinon
von Dan T. Sehlberg

Ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt, aber Romane - vor allem Thriller - über Viren üben seit jeher eine Fazsination auf mich aus. Genau so ein ransanter Viren-Thriller schien mir auch S.I.N.O.N. zu sein. Aber so richtig gepackt hat er mich dann doch nicht. 

Sicherlich hilfreich wäre es gewesen, wenn ich vorher gewusst hätte, dass S.I.N.O.N. ein zweiter Band ist, nämlich die Fortsetzung von M.O.N.A., in welchem die ganze Vorgeschichte von Eric Söderqvist, seiner Frau Hanna und dem Computervirus, das auch Menschen befallen kann, erzählt wird. Dann wäre mir die Lektüre vielleicht etwas leichter gefallen, die auch so schon durch die rasanten Perspektivenwechsel sehr kompliziert ist. Leider steht nirgendwo im Buch ein Hinweis, dass es sich bei S.I.N.O.N. um einen zweiten Band handelt, das habe ich erst hinterher durch einen Zufall erfahren. 

Der extrem holprige Einstieg und das fehlende Vorwissen haben meinen Spaß an dieser Lektüre deutlich gesenkt. Dutzende Orte und Personen, die man sich merken muss, Fachbegriffe, mit denen um sich geschmissen wird, eine nicht ganz eingängige Sprache und Figuren, deren Vorgeschichte zum besseren Verständnis extrem wichtig ist. Klar, es wird viel über M.O.N.A. erzählt; so viel sogar, dass ich gar keine Lust mehr habe, den ersten Band zu lesen, aber ich hatte trotzdem ständig das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. Und trotzdem, ich habe mich durchgebissen. 

Inhaltlich ist S.I.N.O.N. nämlich richtig, richtig gut. Wenn man sich erst einmal an den nüchternen Stil gewöhnt hat, steckt zwischen diesen Seiten eine rasante und spannende Geschichte, die uns einmal quer über den Planeten jagt und in der es viele skrupellose Menschen und finstere Pläne gibt. Und ein scheußliches Virus. Sehlberg hat ein beklemmendes Szenario geschaffen, das mir ab und an einen Schauer über den Rücken gejagt hat. 

Pluspunkte gibt es für den spannenden Plot und die gut ausgearbeiteten Charaktere, Minuspunkte für die hölzerne Sprache, die chaotischen Perspektivenwechsel und den fehlenden Hinweis auf Band 1 zu Beginn der Lektüre. 
 

(c) Books and Biscuit