Rezension

Hätte man gut kürzen können

Der Kuss der Lüge - Mary E. Pearson

Der Kuss der Lüge
von Mary E. Pearson

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Lia, Prinzessin und erste Tochter von Morrighan, soll für eine Allianz mit dem Prinzen von Dalbreck verheiratet werden. Sie ist nicht sonderlich davon begeistert, hatte sie doch gehofft, einmal aus Liebe heiraten zu können. Am Tag ihrer Hochzeit flieht sie zusammen mit ihrer Dienerin Pauline nach Terravin, einem hübschen Küstenstädtchen, in dem sie fortan in einer Schenke arbeitet. Als eines Tages zwei Männer die Schenke betreten, ahnt sie nicht, dass einer davon der Prinz von Dalbreck ist, der einfach neugierig auf sie war, und der andere geschickt wurde, sie zu töten.

Meine Meinung:
"Der Kuss der Lüge" ist der erste Teil von Mary E. Pearsons Fantasy-Reihe über die "Chroniken der Verbliebenen". Das Buch spielt im Königreich Morrighan, welches öfters mal von den Barbaren aus Venda angegriffen wird. Um sich zu stärken soll eine Allianz mit dem Königreich Dalbreck her, doch da das Verhältnis nicht allzu gut ist, muss eine Hochzeit das Bündnis schmieden.

Die meiste Zeit wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Lia, der Prinzessin von Morrighan, erzählt. Zwischendurch sind immer mal wieder kurze Kapitel aus der Sicht von den beiden jungen Männern Rafe und Kaden, zu denen Lia sich hingezogen fühlt. Damit man nicht durcheinander kommt, sind diese Kapitel immer mit Namen versehen, ohne jedoch zu verraten wer von beiden nun der Attentäter und wer der Prinz ist. So kann man gut miträtseln, da von den erzählten Sachen beides passen könnte. Ich hatte zwar die ganze Zeit so eine Vermutung, wurde dann am Ende aber überrascht.

Leider ist dieses Rätseln darum, wer nun Attentäter und wer nun Prinz ist, auch schon fast alles, was den Großteil der Geschichte ausmacht. Denn nach der Flucht und der Ankunft in Terravin passiert erstmal lange Zeit gar nichts. Ich bin wirklich niemand, der immmerzu Action braucht, ich mag es auch gerne mal ruhiger, aber hier hat sich das echt ziemlich gezogen. Noch dazu hatte ich da Gefühl, dass sich einiges wiederholt, so dass sich die ersten 60% des Buches recht zäh angefühlt haben. Danach wurde es dann bis zum Ende wieder spannender, doch auch hier hatte ich immer wieder das Gefühl, als würde sich die Geschichte wiederholen.

Dabei hätte man den ersten Teil der Geschichte noch gut mit einigen Erklärungen füllen können, was das ganze ein wenig interessanter gemacht hätte. Denn viele Dinge sind für mich einfach unklar geblieben. Zum Beispiel wurde die ganze Zeit erwähnt, dass die erste Tochter immer etwas besonderes ist. Doch warum genau, wurde nicht wirklich erklärt. Es wurde nur erwähnt, dass dies mit einer Gabe zu tun hätte und dass Lia diese auch haben müsste, aber hier hätte die Autorin gerne noch näher drauf eingehen können.

Fazit:
"Der Kuss der Lüge" von Mary E. Pearson war für mich leider nur ein recht zäher Einstieg in "Die Chroniken der Verbliebenen". Ich hatte das Gefühl, dass sich viele Teile der Geschichte wiederholten, wo man stattdessen lieber einige Sachen näher hätte erklären können. Ich vergebe 3 von 5 Muscheln und hoffe auf Besserung im zweiten Teil.