Rezension

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Hätte mehr erwartet...

Darkyn - Versuchung des Zwielichts - Lynn Viehl

Darkyn - Versuchung des Zwielichts
von Lynn Viehl

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Idee um die Buchreihe ist nichts komplett neues, klingt jedoch sehr interessant und auch der Plott des ersten Bandes spricht dafür.

Alexandra ist eine Chirurgin und Meisterin in ihrem Fachgebiet. Sie hilft vor allem denjenigen, die kein Geld haben, sich diese Operationen selbst zu leisten.
Michael dagegen ist ein Darkyn, ein Unsterblicher (oder auch Vampir), der von seinen Feinden gefoltert und verstümmelten worden ist. Da er sehr schnell heilt, braucht er eine sehr schnelle Chirurgin und lässt Alex entführen, da diese nicht freiwillig bei ihm Zuhause auftauchen möchte.

Zunächst begann das ganze spannend und fesselte mich. Ich empfand es als sehr schön, dass Alex nicht direkt bei Michael bleibt und sofort die große Liebe in dem Mann findet.
Alsbald jedoch musste ich feststellen, dass das Buch mich ein wenig anödete. Die Grundidee ist –wie bereits erwähnt –gut und auch die Welt, die die Autorin erschaffen hat sagt mir zu.

So jedoch nicht die beiden Hauptprotagonisten.
Vor allem Alexandra ging mir sehr schnell auf die Nerven und legte ihre sympathische Art in meinen Augen ein wenig ab.
Dafür wird sie ein wenig übertrieben dargestellt. Wenn Michael in sekundenschnelle heilt, hätte auch sie ein paar Probleme damit gehabt, ihm zu helfen. Zudem verwandelt sie sich im Laufe der Geschichte –zunächst –in eine halbe Darkyn, die sich weigert Blut zu konsumieren und dadurch ihre Verwandlung ein wenig eindämmen kann.
Sie zieht sich in ein Labor zurück und hat innerhalb von kürzester Zeit mehr herausgefunden, als die Darkyn in all der Zeit, sodass es schon unglaubwürdig scheint an manchen Stellen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist eindeutig, dass sooft die Sicht gewechselt wird. Es wird sich kaum auf die Hauptprotagonisten konzentriert, sodass ich immer wieder genervt nachsah, wann dieser Part mit einer anderen Figur vorbei sein würde und es endlich wieder mit Alex und Michael weiterging.
Ein weiterer Punkt der übertrieben wirkte war die weibliche Gegenspielerin, die nicht nur arrogant, sondern geradezu lächerlich bösartig wirkte, sodass ich nur mehr als einmal den Kopf schütteln musste.
Am meisten enttäuscht hat mich jedoch das Ende, das einfach nur noch hingeklatscht wirkte, als hätte die Autorin entweder keine Lust oder keine Zeit mehr gehabt, sich dafür etwas auszudenken oder es auszubauen.

Mein Fazit: Sichtwechsel kommen zu oft vor und die Hauptcharaktere –gerade Alex –werden nach einer Weile unsympathisch. Das Ende ist extrem enttäuschend und schnell abgehandelt.
Plott und Welt der Reihe sind in Ordnung und versprechen noch mehr.
Damit hat sich dieses Buch nicht den Platz unter meinen Favoriten verdient, verweilt jedoch auch nicht ganz unten.