Rezension

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Half Moon Bay

Die 4. Frau - James Patterson

Die 4. Frau
von James Patterson

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT:

Lindsay sitzt auf der Anklagebank!

Bei der Erfüllung ihrer Pflicht als Polizistin kommt es zu einer Verfolgungsjagd und einem Schusswechsel mit zwei Jugendlichen. Nachdem ihr Partner Jacobi angeschossen zu Boden geht und sie selbst von zwei Kugeln getroffen wird handelt sie in Notwehr. Doch dabei wird die jugendliche Mörderin getötet und ihr Bruder schwer verletzt. Unter Schuldgefühlen und auf der Flucht vor der Hetzkampagne der Medien zieht Lindsay sich in das Haus ihrer Schwestern nach Half Moon Bay zurück und sucht dort Ruhe bis zu ihrer Verhandlung. Doch kaum angekommen geschehen in dem kleinen Ort die ersten Morde. Und diese ähneln zu sehr Lindsays erstem und immer noch ungeklärtem Fall…

 

EIGENE MEINUNG:

Wieder passt das Cover dieses 4. Falles toll in die gesamte Reihe: Der Hintergrund ist in Schwarz, Titel und die große „4“, sind in Orange gehalten. In der namensgebenden Zahl sieht man einen brüchigen Boden sowie eine brennende Öllampe.

 

In diesem Fall hat man als Leser zwei größere Handlungsstränge die annähernd parallel verlaufen. Einerseits ist da Lindsays Verhandlung/die Vorbereitung darauf. Dabei lernt sie auch Yuki Castellano – ihre Anwältin – kennen. Auf der anderen Seite geht es um Lindsays Zeit in Half Moon Bay, ihre Beziehung zu Joe und die Morde die Lindsay so sehr an ihren ersten Fall erinnern.

 

Lindsays Verhandlung geht einem als Leser durchaus an die Nieren und man will natürlich wissen wie das Ganze ausgeht! Ihre Zeit in Half Moon Bay hat sie mir vor allem auch als Privatperson näher gebracht. Die Zeit mit Joe empfinde ich als nett, aber mich stört es etwas, dass immer am meisten davon gesprochen wird wie sie übereinander herfallen. Außerdem kann sich für mich wohl auf die Dauer keine intensivere Beziehung aufbauen, weil Joe immer nur wenige Tage/Stunden bei ihr sein kann. Die Morde fand ich spannend, gerade auch weil man diesen Teil der Geschichte immer mal wieder aus der Perspektive des Täters/der Täter erlebt.

 

Insgesamt war in diesem Band immer eine Grundspannung vorhanden, eine richtige dramatische Spannung gerade in Bezug auf die Morde konnte sich bei mir aber nicht aufbauen. Patterson will einen natürlich wieder auf die falsche Fährte locken und schafft das zum Teil auch. Oft habe ich aber auch schon darauf gewartet, dass von bestimmten – mir verdächtigen – Personen noch mehr kommt!

 

Ein kleiner Wehmutstropfen in diesem Teil ist es allerdings schon, dass die anderen Mitglieder des Clubs der Ermittlerinnen im Grunde fast keine Rolle spielen. Sie kommen immer wieder in wenigen Abschnitten zum Zug, aber ein gemeinsames Ermitteln oder Rätseln ist es eher nicht.

 

Der Schreibstil ist wieder flüssig, die Kapitel gewohnt kurz und ich bleibe der Meinung, dass man bei dieser Reihe eher von vorne beginnen als in der Mitte starten sollte. Die Handlung ist wohl trotzdem zu verstehen, aber es gibt schon eine gewisse Entwicklung und von Seiten des Autors wird bereits Geschehenes nur noch wenig erklärt.

 

FAZIT:

Ein Fall der vor allem Lindsay als Privatperson darstellt. Die Liebe kann mich in diesem Band weniger begeistern als der Gerichtsprozess und die Kapitel aus Seiten des Mörders. Vor allem aber fehlen die andern Mädels aus dem Club der Ermittlerinnen etwas.