Rezension

Halo

Halo - Alexandra Adornetto

Halo
von Alexandra Adornetto

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung:

"Sie hatte eines Engels Züge
Ich sah mein Bild in ihrem Gesicht
Gebunden an der Mächt'gen Lüge
War'n wir ein Ganzes, sie und ich."
Jake's Gedicht, Seite 292

In "Halo" geht es um drei Engel, Geschwister im Geiste, die auf die Erde gesandt werden um das Böse, das seit Kurzem in Venus Cove, einer verschlafenen Kleinstadt an der Küste, zum Vorschein kommt, abzuwenden. Die jüngste der Drei, Bethany, ist die Hauptprotagonistin in dieser Geschichte und zugleich ist sie auch die unerfahrenste der drei Geschwister, denn dies ist ihr erster Ausflug zur Erde. Ivy und Gabriel sind bereits durch ihr Alter und ihre Erfahrung an das Leben als "Menschen" gewöhnt. Dennoch halten sie sich sehr bedeckt und bleiben meist unter sich, denn um Freundschaften zu schließen, muss man etwas von sich preisgeben. Das gestaltet sich schwierig, wenn man seine Herkunft unter keinen Umständen verraten darf. Doch Bethany fällt es schwer, sich nicht mit ihren neuen Mitschülern anzufreunden. Viel zu verlockend ist das "Neue und Unbekannte" und ihr Leben als Mensch macht ihr zunehmend mehr Spaß.
Vorallem als sie Xavier kennenlernt werfen sie ihre Gefühle mehr und mehr aus der Bahn. Sie verliebt sich in ihn und er sich in sie und obwohl alles so schön sein könnte quält Bethany zunehmend ihr Gewissen. Denn was passiert, wenn sie einen Fehler begeht und sich voll und ganz auf die Liebe einlässt ? Jeden Tag muss sie damit rechnen, das sie in den Himmel zurückgerufen wird. Nach einigem Zögern wirft sie sämtliche Vorsicht über Bord und vertraut Xavier ihr Geheimnis an. Der reagiert, für meinen Geschmack, überraschend gelassen, was vielleicht daran liegt, das seine Familie strenggläubig ist. Doch Bethany weiß um die Gefahr, die ihr nun droht, das sie ihr Geheimnis preis gegeben hat. Der Ärger mit ihren Geschwistern lässt nicht lange auf sich warten und auch der Bund der Engel ist not amused. Doch Gott hat das Sagen und entscheidet, das er die Liebe zwischen Bethany und Xavier zulässt.

Die Geschichte plätschert angenehm vor sich hin und man freut sich, das die beiden ihr Glück nun auch öffentlich zeigen dürfen. Doch schon bald wird das Glück von einer dunklen Macht bedroht, denn gemeinsam mit dem neuen Schüler Jake Thorn zieht das Böse in Venus Cove ein....

Alexandra Adornetto beschreibt sehr einfühlsam und detailliert wie es sich für die Engel anfühlt sich in Menschen zu verwandeln, dabei legt sie ihr Augenmerk besonders auf Bethany, denn für sie ist alles neu. Sie erlebt die Erde zum ersten Mal und so staunt man durch ihre Augen über die kleinsten Dinge, die ein Mensch als selbstverständlich empfindet. Die Autorin beschreibt sowohl die Gefühle ihrer Charaktere als auch die Kulissen und Ereignisse sehr anschaulich, nachvollziehbar und gut vorstellbar.

In den fortan beschriebenen Alltag der Drei flicht sich langsam und ganz zart eine wunderschöne Liebesgeschichte. Die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, auch wenn Gabriel der am meisten distanzierte Charakter von allen bleibt. Ich brauchte ehrlich gesagt eine Weile um mich mit seiner stellenweise doch recht schroffen Art anzufreunden.

Leider gibt es auch einen negativen Punkt:

So hat es mir beispielsweise zwischendurch ein bisschen an Spannung gefehlt und die Geschichte hat sich auch teilweise etwas in die Länge gezogen, was mir nicht so gut gefallen hat.

Fazit:

Ein Buch über das Gute und das Böse, das mit vielen emotionalen Szenen punktet und sich wirklich lohnt, auch wenn die Geschichte stellenweise nur schleppend vorankommt.