Hannah erzählt die Wahrheit???
Bewertet mit 4 Sternen
Hanah wird von Ihrem freund Matt nach Jahren Knall auf Fall verlassen. So sieht es aus, weil der Leser die Situation durch Hannahs Brille dargeboten bekommt. In Wirklichkeit hat sich, wie man so nach und nach durch kleine Anspielungen zwischendurch erfährt, die Situation schon lange vorher in die Richtung entwickelt.
Ja, man muss schon aufpassen beim Lesen, dass man diese kleinen Einfügungen, bei denen Hanah quasi wie unabsichtlich etwas von der Wirklichkeit verrät, nicht verpasst. Nach einigen Seiten merkt man, dass es neben der Erzähl-Wirklichkeit noch eine echte Wirklichkeit gibt, die es zu erkunden gilt.
Wie es in einem Psychothriller sein soll, spielt sich der Konflikt zwischen den Personen vor allem auf der geistigen und emotionalen Ebene ab. Dabei entwickeln sich die Hauptpersonen nicht so sehr, sondern werden nur nach und nach in ihrem inneren Wesen aufgedeckt. Die beste Freundin Katie zum Beispiel spielt von Anfang an falsch, aber es wird dem Leser erst nach und nach klar, was sie eigentlich für eine Persönlichkeit ist. Dasselbe gilt für die anderen handelnden Personen ebenfalls. Vor allem Hannah zeigt immer mehr von Ihrem krankhaften Wahn, der bis zum Schluss nicht geheilt wird sondern nur kurzzeitig geschickt verborgen ist.
Das Buch läßt sich flüssig lesen, auch wenn besonders im mittleren Teil enige Längen vorkommen. Ich habe sie mal einfach als Retardierendes Moment betrachtet. Der unerwartete Schluss entschädigt dafür auf jeden Fall.