Rezension

Happy End nicht inbegriffen?!

Die Dreizehnte Fee - Julia Adrian

Die Dreizehnte Fee
von Julia Adrian

Bewertet mit 5 Sternen

Diese Märchenadaption durfte ich im Zuge einer LovelyBooks- Leserunde lesen und dort auch viel mit der lieben Autorin Julia Adrian schreiben... danke dafür! ♥♥♥

 

Ich bin sprachlos bei so viel Sprachgewalt! Fesselnd, atemberaubend und böse... ja, böse! Und genau das ist das Einzigartige an dieser Märchenadaption, in der nichts so ist, wie es im Märchen sein sollte- der Prinz ein Ekelpaket, die gute Fee die böse Hexe und der Hexenjäger geheimnisvoll und voller Rachewunsch.

Grausamkeit, Bösheit und doch auch der vorsichtige Versuch, scheinbar zum Scheitern verdammt, zu lieben, sich selbst und die Anderen zu verändern, eingepackt in einen wirklich unkonventionellen, aber verdammt spannenden Schreibstil, der eine eventuelle Lesepause verhinderte.

Und gerade die Einbindung vieler altbekannter Märchen war einfach nur grandios, denn sie waren deutlich zu erkennen und doch bis zur Unkenntlichkeit entstellt, denn Wörter wie "gut" und "Happy End" scheint es in Julia Adrians Buchwelt nicht zu geben... nein, der erste kleine Hoffnungsstrahl alias Elle wird dem Leser schnell genommen und unsere Hexenfee-Feenhexe blickt wieder in der Abgrund ihrer Rachsucht.

Gerade diese Wechselhaftigkeit und Undurchschaubarkeit der Protagonistin macht ihren Reiz aus und so weiß man noch immer nicht, WER oder WAS der Hexenjäger ist, geschweige denn, wie er heißt...

 

 

Fazit:

Was für ein ergreifendes, herzzerreißendes, berührendes und emotionales Buch, dass alle Konventionen und bekannten Buchmuster sprengt, ja die gesamte Märchenwelt auf den Kopf stellt (bzw, in den Brunnen schmeißt)!!! Verrat, Leiden, Hass und Liebe... und doch viel mehr als "nur" Emotionen.