Rezension

Harmloser Rockstar

True Crush - Liora Blake

True Crush
von Liora Blake

Bewertet mit 3 Sternen

"True Crush - Rockstars lieben heißer" handelt von Kate Moseley, die nach dem Tod ihres Mannes einen erfolgreichen Roman geschrieben hat. Die im ländlichen Montana aufgewachsene Kate ergattert den ein und anderen Auftritt in Fernsehshows und begegnet dabei dem Hip Hop Sänger Trax Jenkins. Dass sie ihn erst mit Verzögerung erkennt, fasziniert Trax sogleich und überredet sie zu einem Date. So sehr Kate es auch genießt, endlich wieder bei einem Mann zu empfinden, so sehr lassen sie aber auch die Schatten der Vergangenheit nicht los...

In diesem Genre gibt es einige Rockstar-Reihen, daher habe ich gewisse Erwartungen. Doch schnell musste ich feststellen, dass es Rockstar-Romance vielleicht einfach nicht trifft, aber ein solider Liebesroman mit einigen heißen Erotikszenen wird definitiv geboten.

Klar, Trevor ist bekannt im Musikbusiness, aber die ganzen Aspekte, die ihn vielleicht mal das Klischee eines Rockstars haben erfüllen lassen, liegen weit in der Vergangenheit. Er hat sicherlich eine gewisse Härte an sich, er hat Hobbies, die seine Abenteuerbedürftigkeit ausdrücken und seine Texte enthalten viele Schimpfworte, aber ansonsten ist von Anfang mit Beziehungsabsichten hinter Kate her. Er hat keine lästigen Frauengeschichten aus der Vergangenheit, die noch einmal Ärger machen und generell sein ganzes Musikerleben wird null beleuchtet. Rockstar wirkt wirklich nur wie eine kleine Nebengeschichte, die höchstens noch wegen des Geldes einen Einfluss auf die Geschichte hat.

Aber abgesehen von der fehlenden Rockstargeschichte wird eine solide Liebesgeschichte geboten. Kate ist eine sehr angenehme Protagonistin, die sich nicht schnell unterbuttern lässt, die feministische Züge hat und die anpacken kann. Einziger Kritikpunkt an ihr ist für mich, dass sie nicht allen Dingen so konsequent ist und sich dann doch von der Schickimicki-Welt einnehmen lässt.

Aber Trevor und Kate haben eine tolle Chemie, die sich natürlich deutlich auf die Erotikszenen auswirkt. Diese sind gut gemacht, mir an manchen Stellen fast schon zu viel, vor allem, weil dann auch ausgerechnet Trevor immer der Zurückhaltende ist und Kate dauergeil durch die Gegend läuft, aber geschenkt. Gar nicht gefallen hat mir der Teilaspekt, der das Drama hervorrief. Total aus der Luft gegriffen, unglaubwürdig und einfach nein! Total konstruiert und dadurch ein Bruch in der Geschichte für mich. Dafür war das Ende wiederum genau richtig. Schön, aber hier wird auf einige Klischees verzichtet, wohltuend!

Fazit: Eine klassische Rockstar-Romance sehe ich nicht, dafür ist Trevor einfach zu wenig Rockstar und generell spielt Musik kaum eine Rolle. Die Liebesgeschichte funktioniert dagegen gut, aber das Drama zwischen den beiden wird zu künstlich konstruiert, daher auch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung. Hier sollten nur eingefleischte Fans zugreifen.