Rezension

Harry Potter 2.0?

Magisterium: The Iron Trial - Holly Black, Cassandra Clare

Magisterium: The Iron Trial
von Holly Black Cassandra Clare

Bewertet mit 3 Sternen

MEINUNG

Da ich mir vor dem Lesen schon so einige Rezensionen zu diesem Buch zu Gemüte geführt habe, habe ich dann auch nichts anderes mehr als Harry Potter für die etwas jüngere Generation erwartet. Und so ähnlich war es dann auch. Die beiden bekannten und sehr geschätzten Autorinnen haben sich kräftig bei Joanne K. Rowlings prägenden Zauberei-Büchern bedient.

Zuallererst möchte ich sagen, dass ich das Englisch der beiden Autoren als einfach empfand. Klar musste man unbekannte Begriffe nachschauen, aber nach einiger Zeit hat man die sich auch eingeprägt und konnte das Buch flüssig hintereinander weg lesen, ohne das man das Gefühl hatte, irgendetwas wichtiges zu verpassen, wenn man die genaue Übersetzung eines Wortes einmal nicht wusste. Deshalb würde ich dieses Buch auch allen denjenigen empfehlen, die ins "Englisch-Lesen" einsteigen wollen.

Beim Lesen fand ich mich in einer stark abgewandelten Hogwarts-Schule wieder. Um nur einige Beispiele zu nennen: die Gemeinschaftsräume, die "Große Halle", die drei Freunde, die zusammenhalten wie Pech und Schwefel, sich aber anfangs überhaupt nicht ausstehen können, die Begabungen der drei Freunde, ...
Da ich diese Dinge aber schon in meiner Einleitung kritisiert habe, möchte ich nun nicht nochmal genauer darauf eingehen, weil ich es selbst nicht leiden kann, wenn man in einer Rezension Bücher miteinander vergleicht (bei "The Iron Trial" ist es aber sooo offensichtlich, dass ich das Thema anscheiden musste, verzeiht mir!).

Trotz allem muss ich sagen, dass dieses "Kinder"buch unterhaltsam war. Ich habe es gerne gelesen und auch wenn ich immer wieder Parallelen zu anderen Werken gesehen habe, haben es die beiden Autorinnen trotzdem geschafft, mich in diese Geschichte hineinzubringen, ohne dass ich daran dachte, ganz woanders zu sein. Die Spannung war schon am Anfang ziemlich hoch, da man mit dem Prolog quasi in die Geschichte hineingeworfen wurde und überhaupt nicht wusste, worum es geht. Deshalb war es auch so spannend im Laufe des Romans zu erfahren, was es mit dem Einstieg eigentlich auf sich hat.

Der Protagonist Callum Hunt war mir wirklich sehr symphatisch. Am Anfang hat er mir teilweise wirklich leid getan, weil er so viel aushalten musste und man wieder mal gesehen hat, wie intolerant manche Menschen doch sein können. Im Laufe des Buches ist er aber mit neuen Freunden und Fähigkeiten selbstbewusster geworden und ich konnte mich teilweise richtig mit ihm freuen, da er seine Rolle als Außenseiter nach und nach ablegte.

An manchen Stellen hat die Geschichte ein wenig gehetzt und schnell gewirkt, weil Clare und Black teilweise riesige Zeitsprünge gemacht haben. Andererseits wurden einzelne Tage manchmal sehr detailliert beschrieben. Diese beiden unterschiedlichen Sachen haben ein wenig Unruhe in die ganze Geschichte gebracht und am Ende kam es nicht ganz so glaubwürdig rüber, dass das Jahr schon vorbei sein sollte.

 

FAZIT

Trotz einiger Schwächen hat mir das Buch gefallen. Es war eine unterhaltsame Lektüre für Groß und Klein, die ich wirklich jedem ans Herz legen kann, dem die Kritikpunkte, die ich angesprochen habe, nichts so viel ausmachen. Da ich von den Autorinnen aber weiß, dass sie sehr viel mehr Potential besitzen, als sie in "The Iron Trial" ausgeschöpft haben, war ich ein wenig enttäuscht, dass sie sich dann doch so kräftig bei anderen Geschichten bedient haben. Andererseits haben sie mich mit den vollkommen unterschiedlichen, symphatischen und einzigartigen Charakteren, die mir im Gedächtnis geblieben sind, beeindruckt.