Rezension

hart und brutal, aber unglaulich fesselnd

Mann am Boden - Roger Smith

Mann am Boden
von Roger Smith

Bewertet mit 5 Sternen

"Mann am Boden" war für mich der erste Thriller von Autor Roger Smith, der Klappentext ließ mich einen harten, spannenden Thriller erwarten. Und er verspricht nicht zu viel.

John Turner lebt mit seiner Frau Tanya und der gemeinsamen Tochter seit zehn Jahren in Tucson, Arizona, ursprünglich kommen sie aus Südafrika. Turner hat als Alleinimporteur des "Pool Sharks" Erfolg, lebt in einem schicken Haus mit Pool. Die Ehe existiert nur noch auf dem Papier, jeder lebt sein Leben, das einzige Bindeglied zwischen John und Tanya ist die Tochter und ein dunkles Geheimnis. Alles ändert sich, als Turner in seinem Haus überfallen wird. Drei Männer stürmen bewaffnet ins Haus und der Alptraum beginnt.

Puh, für diesen Thriller braucht man Nerven wie Drahtseile, wer keine blutigen, harten Thriller mag, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, bekommt eine super spannende Story geliefert.

Der Autor schreibt in kurzen Sätzen, präzise, beschönigt nichts. Die Armut in Südafrika, der Drogensumpf, Gewaltexzesse, Sex, alles erlebt man hautnah. Ohne großes Vorgeplänkel ist man in der Story drin, lernt John und Tanya kennen. Turners Ehe wird von Abneigung und Hass dominiert. Und einem dunklen Geheimnis, das ihn an seine Frau bindet. Der Aufbau ist genial, die Handlung wechselt zwischen aktuellem Geschehen und Rückblenden in die Vergangenheit. So entsteht ein ganz eigener Drive, Stück für Stück setzt sich die Vergangenheit Turners zusammen. Ein Typ, der in Johannesburg Gewalt erlebte, Drogen nahm. Und irgendwann wird auch klar, was es mit dem Überfall auf sich hat. John hat einen Fehler begangen, das rächt sich jetzt auf bittere Weise. Die Story ist hart, unglaublich brutal, aber auch sehr fesselnd. Am Ende ein richtiges Gemetzel, das dem Leser alles abverlangt. Irgendwie ein ziemlich verrücktes Setting mit kaputten Figuren, erinnert an Filme von Tarantino.

Fazit: Trotz brutalsten Gewaltszenen eine faszinierende Story, vor allem die Vergangenheit Turners in Südafrika. Das war definitiv nicht mein letztes Buch des Autors!