Rezension

Hat Längen, kann aber fesseln

Die Arena - Stephen King

Die Arena
von Stephen King

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wenn kein Gesetz mehr gilt, zählt nur der Kampf ums nackte Überleben...
Urplötzlich stülpt sich eines Tages wie eine unsichtbare Kuppel ein undurchdringliches Kraftfeld über Chester’s Mill. Die Einwohner der neuenglischen Kleinstadt sind komplett von ihrer Umwelt abgeschnitten. Und auf einmal gilt kein herkömmliches Gesetz mehr...

Meine Meinung:

Ich kann mich nicht erinnern, jemals so ein dickes Buch gelesen zu haben!
Vor einiger Zeit hatte ich im Fernsehen die Vorschau zu der Serie „Under the Dome“ gesehen und kurz darauf erfahren, dass die Roman-Vorlage dazu von Stephen King stammt. Die Story hat mich fasziniert und so hat das Buch den Weg in mein Regal gefunden.
Auf fast 1300 Seiten ist es klar, dass es auch mal Längen gibt. Das konnte auch Herr King nicht vermeiden. Die ersten 600 Seiten dienten ungefähr der Einführung, danach wurde es spannender. Und die letzten 300 Seiten haben mich wirklich gepackt.
In Chester’s Mill, einer Kleinstadt in Maine, gibt es auf einmal kein Entkommen mehr. Eine durchsichtige Kuppel hält die Einwohner zusammengepfercht.
Ich fand es grausig, mitzuerleben, wie schnell die Gesetze an Kraft verlieren, wenn ein derartiges Chaos ausbricht.
Stephen King gibt dem Leser unzählige Figuren an die Hand. Manche stehen mehr im Mittelpunkt, manche weniger. Wenn ich eine Hauptperson nennen müsste, wäre das wohl Dale Barbara, auch genannt Barbie. Er wird vom Militär zum Befehlshaber in der Kuppel ernannt, aber das stört besonders den zweiten Stadtverordneten, Big Jim Rennie. Er ist wirklich ein hinterlistiger und widerwärtiger Charakter, der sich für nichts zu schade ist.
Also, bei dieser Hülle an Charakteren stelle ich euch mal nur die bisher genannten vor, denn alles andere würde viel zu lange dauern.
Die Kapitel sind ellenlang (60-80 Seiten), was ich persönlich nicht so gerne mag.
King hat trotzdem eine perfekte Amerikanische Kleinstadt geschaffen, mit reichlich unterschiedlichen Charakteren, hinterhältigen Stadtverordneten und Intrigen. Auch, wenn ich die Seitenanzahl unterschätzt habe, und sehr viel länger mit dem Buch beschäftigt war, als geplant, habe ich Die Arena an sich gerne gelesen.
Die Erklärung für die Kuppel konnte mich nicht so ganz überzeugen, aber das war nicht so schlimm. Die Ereignisse, die zum Schluss stattfinden, waren so atemberaubend, dass ich darüber hinwegsehen kann.

Fazit:

Wer sich an den dicken Schinken heranwagen mag, sollte es auf jeden Fall mal versuchen. Die ersten paar hundert Seiten können sich manchmal in die Länge ziehen, wenn man fast alle Einwohner von Chester’s Mill kennen lernt, doch nachher lohnt es sich umso mehr! Ich bin jetzt ziemlich gespannt, wie sie das Ganze in der Serie umgesetzt haben.