Rezension

Hat mich gut unterhalten

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
von Paula Hawkins

Bewertet mit 4 Sternen

Obwohl Girl on the Train weder von der Story noch vom Stil her ein rasanter Thriller ist, hat er es geschafft mich bis zum Ende mitzuziehen und zu unterhalten. Stückchenweise kommt Licht ins Dunkel und Stückchenweise gewinnt man Einblick in die unterschiedlichen Leben zweier Frauen.

Die verschiedenen Perspektiven der drei Frauen, Rachel, Megan und Anna fand ich gut gemacht. Da Rachel sozusagen „vom Mord weg“ erzählt und Megan „zum Mord hin“ hält sich die Spannung und man lernt beide Frauen besser kennen. Annas Perspektive hätte man auch getrost weglassen können. Ihr Charakter ist ohnehin kein großer Sympathieträger und sie hatte meiner Meinung nach nichts Wichtiges zur Geschichte beizutragen. Einzig fand ich es verdächtig, dass plötzlich auch Ihre Sicht aufgetaucht ist. Rachel hingegen hat mir wirklich gut gefallen! Klar, sie konnte wehleidig an der Grenze zum nervigen sein, aber trotzdem ist sie ein sympathischer und auch starker Charakter mit interessanter Geschichte. Ich kann zwar nicht einschätzen wie realistisch ihr „Problem“ beschrieben ist, aber ich fand alles sehr stimmig. Allein die Idee, dass sich die Spannung aus ihren Blackouts ergibt hat mir gefallen. Und sehr niedlich, wie Rachel diese zwei Fremden Leute beobachtet und sich ihr Leben ausmalt. Das konnte ich irgendwie sehr gut nachvollziehen. Ein sympathischer Zug.

Klar gibt es bessere Bücher, denen man solch einen Erfolg vielleicht eher gönnen würde. Die gibt es wohl fast immer. Trotzdem hatte ich meinen Spaß mit Girl on the Train und kann es Krimifans wie Lesemuffeln guten Gewissens empfehen. Mich hat die Geschichte trotz kleiner Längen hier und da gepackt, ich war schnell damit durch und definitiv zufrieden.