Rezension

Hat mich nicht mitgerissen

Der Mann, der zu träumen wagte
von Graeme Simsion

Bewertet mit 3 Sternen

Was wäre, wenn deine große Liebe nach langen Jahren wieder auftaucht? Darfst du alles riskieren für einen Traum? Für das ganz große Glück? Adam Sharp gefällt sein Leben: Er lebt mit Claire zusammen, arbeitet als IT-Berater in London und gewinnt beim Pub-Quiz alle Musikfragen. Aber ab und zu überkommt ihn die Erinnerung an Angelina Brown. Vor über 20 Jahren, im sonnigen Melbourne, erlebte er mit ihr, was es bedeutet, wenn man die Liebe findet – und sie verliert. Wie wäre sein Leben verlaufen, wenn er sie damals nicht hätte gehen lassen? Völlig überraschend meldet sich Angelina bei ihm. Was will sie? Haben die Songs doch recht, die von der ewigen Liebe erzählen? Sie lädt ihn in ihr Landhaus nach Frankreich ein. Adam muss sich fragen: wieviel Risiko darf man eingehen, wenn Träume auf einmal wahr werden könnten? Der große Roman über die Mitte des Lebens und das Gefühl, noch jung zu sein, übers Begegnen und Auseinanderleben, und eigentlich darüber, ob in der Liebe gestern und heute zusammenpassen. (Klappentext)

 

Um ehrlich zu sein, hätte ich mir von diesem Buch mehr erwartet, da ich von den beiden Rosie-Bänden bisher eigentlich nur gutes gehört hatte, auch wenn ich sie leider noch nicht selbst gelesen habe. Von diesem Buch hier war ich allerdings ein wenig enttäuscht. „Der Mann, der zu träumen wagte“ ist nicht grundsätzlich schlecht, der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und die Ereignisse sind in sich schlüssig. Aber so wirklich packen konnte es mich leider nicht.

Das mag vielleicht an den Protagonisten liegen, also an Adam Sharp. Adam geht es eigentlich gut, er hat durchaus viel erreicht, aber er trauert noch immer seiner verflossenen Liebe nach, nämlich der Schauspielerin Angelina Brown, die er mit Mitte zwanzig in Australien kennen gelernt hat. Die schreibt ihn nach 22 Jahren mit dem simplen Wort „Hi“ an und schon dreht der arme Kerl gefühlsmäßig durch, denn ist Angelina wirklich seine wahre Liebe?

So macht sich Adam eben auf die Suche danach, was er wirklich will und aus seiner scheinbaren Unzufriedenheit und seinem Wunsch mehr zu haben als seine Frau Claire, entwickelt sich ein Drama, dass gezeichnet ist von Untreue, Lust und Leidenschaft.

Ungewöhnlich war die Erzählung mit vielen Liedern aus den vergangen 50 Jahren, damit konnte ich leider nicht immer viel anfangen und vieles ging hier an mir vorbei. Ich liebe es zwar Musik zu hören, aber Adam Sharps Gefühlswelt, seine ganzen Emotionen, spielen sich in Musik ab. Dadurch blieben mir seine Gefühle sowie seine Handlungen fremd, obwohl ich die Idee dazu recht originell finde, wenn sie wohl auch nicht ganz ist.

 

Leider landet dieses Buch nicht unbedingt auf meiner Hitlist des Jahres, da mir der Protagonist einfach fremd blieb und die Geschichte leider auch zu keinen Punkt besonders überraschen kann. Den Schreibstil fand ich allerdings ok, sodass es sich insgesamt noch gut lesen lässt.