Rezension

hat mich nicht so überzeugen können

Die Barakuda-Trilogie - Band 1: Die Frauen von Pasdan - Gisbert Haefs

Die Barakuda-Trilogie - Band 1: Die Frauen von Pasdan
von Gisbert Haefs

Inhalt:

Dante Barakuda hat sich vor einiger Zeit ihn die abgelegene Stadt Cadhras versetzen lassen. Dort ist er nun Sicherheitsbeauftragter für den Planeten Shilgat. Er arbeitet für das Commonwealth und überwacht die Völker von Shilgat. Einige sollen vor dem Technikfortschritt geschützt werden, da sie sich für ein eher mittelalterliches Leben entschieden haben, bei anderen soll deren Ausbreitung verhindert werden, da sie böse Pläne haben. Als Karawanen übefallen werden und Lieferungen ausbleiben, muss Dante der Sache nachgehen. Mysteriöse Kästchen treten als Handelsware auf und der Sicherheitsbeauftragte steht vor einem Rätsel. Die Spur führt bald zu den "Müttern von Pasdan", einem kriegerischen Stamm von Frauen, die alle Männer ausrotten wollen. Schon sehr bald muss gehandelt werden.

 

Meine Meinung:

Die Buchbeschreibung klingt durchaus spannend: ein kriegerischer Stamm von Frauen, die alle Männer ausrotten wollen, ein ferner Planet mit vielen Eigenarten. Nur leider konnte ich mit dem Buch nicht wirklich warm werden. Schon auf den ersten Seiten bin ich gar nicht richtig mitgekommen. Das Buch beginnt mit einer Einführung in die Geschichte Shilgats und die geografischen Gegebenheiten. Schon hier stolpere ich über sonderbare, teileweise schwer auszusprechende Begriffe wie z.B. "Sa'orq", "Zheziri", "Isthmus". Viele dieser Namen konnte ich mir gar nicht merken und noch weniger einprägen, was das eigentlich sein soll. Es vermittelt zwar durchaus den Charakter eines entfernten Planeten, wo eben andere / exotischere Namen existieren, was ja prizipiell nicht schlecht ist. Aber in der Fülle waren ein einfach zu viele auf einmal.

Auch die Story hat mich ähnlich verwirrt. Ich konnte der Handlung nicht so recht folgen, wusste oft nicht, was eigentlich gerade passiert. Die Handlung springt oft recht starkt. Während Dante gerade frühstückt, befindet er sich schon im nächsten Moment in einer Konferenz und sofort darauf ist er bei Bekannten zu Besuch. Wobei ich mir da gar nicht sicher bin, verstanden habe ich es nämlich oft nicht. Zu oft tauchten plötzlich neue Personen auf. In einem anderen Moment passiert offensichtlich gerade ein Schlüsselereignis, doch schon im nächsten Moment fliegt Dante einfach wieder über das mehr. Ganz ohne Überleitung, ohne die Dinge noch einmal zu erklären, die einfach aus dem Stehgreif heraus passieren zu scheinen.

Auch den Wortwechseln konnte ich häufig nicht folgen. Ich war mir oft nicht sicher, wer gerade spricht (evtl. auch weil mir die Person nur flüchtig bekannt war), und was mir derjenige sagen will. Noch verwirrender war das durch das abgehakte springen von einer Szene zur nächsten. Spricht Dante gerade noch mit einer Person, ist er auf einmal schon bei einer anderen. Irgendwie hat sich durch diesen Stil gar keine richtige Spannung aufgebaut. Die Story an sich hätte durchaus sehr spannend aufgebaut sein können, aber ich plätschere eher von einem Eregnis zum nächsten, ohne die Zusammenhänge richtig zu erkennen. Ok, ich sehe schon wohin das alles führt, wer ungefährt verantwortlich ist etc., so schlimm ist es nicht. Aber ich brauchte einige Zeit, bis ich mich eingelesen habe und auch dann hat mich das Buch gar nicht mitgerissen.

Den Planeten und die Völker finde ich aber im Prinzip durchaus sehr interessant. Bei der Bevölkerung herrschen teilweise wirklich sonderbare Sitten.

"Auf der Insel Zho verehrt man 34 nichtexistente Dämonen, deren gräßliche Taten von begabten Chronisten unaufhörlich erfunden werden. .... In Arameq führt man alles auf den Fisch zurück, von dem die Hafenstadt lebt. Der gewählte Obman des Rats gilt als Vertreter des Großen Firsches und heißt immer Ubba-bul; die Mitglieder des Rats heißen 'Kiemen' und tagen in der 'Reuse', Kinder sind 'Laich'.." (Gisbert Haefs - Die Frauen von Pasdan, S. 32/33)

"Über Banyadir: 'Ein sehr willkürliches Verfahren. Warum nehmen sie denn unter den unendlich vielen möglichen ausgerechnet einhundervierzehn Götter, die von allen verehrt werden müssen? Wäre es nicht viel amüsanter, alle anderen, also unendlich minus einhundertvierzehn, Götter zu erfinden, mit netten, nützlichen oder gräßlichen Eigenschaften, um ihre Verehrung unter allerlei Vorwänden undmöglich zu machen?'" (Gisbert Haefs - Die Frauen von Pasdan, S. 129)

Der Protagonist Dante Barakuda ist ein netter Kerl, glaube ich. Doch über seine Gefühle erfährt man eigentlich nicht viel. Er wird ja dauernd von einer Situation in die nächste geschubst, da bleibt wohl nicht viel Freiraum für sowas... Hat er Angst? Ist er wütend? Oder ist ihm alles egal? Man weiß es nicht...

 

Mein Fazit:

"Die Frauen von Pasdan" konnte mich nicht überzeugen. Kurz gesagt: Zu viele abgehakte Sprünge in der Geschichte, ich konnte Gesprächen oft nicht folgen, dadurch nicht so spannend, wie ich erhofft habe. Manchmal zu viele "Fachbegriffe" bzw. unbekannte, eher schwer zu merkende Namen auf einmal. Mit dem Schreibstil bin ich bis zum Ende einfach nicht warm geworden. Der grundsätzliche Aufbau der "Welt" gefiel mir mit seiner Vielfalt an besonderen Völkern und Stämmen jedoch gut. Sonst aber eher ein Buch, das ich nicht unbedingt weiterempfehlen würde.