Rezension

Hat mir gut gefallen

Stolz und Vorurteil (Sonderedition) - Jane Austen

Stolz und Vorurteil (Sonderedition)
von Jane Austen

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Werk von Jane Austen geht es um Familie Bennet, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts versucht, ihre fünf Töchter zu verheiraten. Vor allem das Schicksal von Elisabeth wird geschildert.

Zuerst einmal wieder ein großes Lob an die Sprecherin dieses Hörbuchs! Es war wie immer eine Freude zuzuhören. 

Die Geschichte selbst ist für Austen ganz typisch. Es gibt Irrungen und Wirrungen, Bälle, feines Benehmen etc. 

Im Gegensatz zu Austens Emma, bei der ich mich die ganze Zeit über gut unterhalten fühlte, gab es hier mehrere Stellen, die sich wirklich zogen. So hätten ein, zwei Töchter weniger im Haushalt der Geschichte eventuell gutgetan. 

Dennoch ist der Großteil wirklich gut gelungen und wie üblich recht ironisch und amüsant. Besonders gefallen hat mir die Szene, in der Elisabeth einen Antrag ablehnt und der Anfragende fest im Glauben war, dass sie dies nur aus Berechnung tue und sie sicher nur auf einen späteren zweiten Antrag warte. 

Obwohl Elisabeth von ihrem späteren Mann zu Beginn nicht sonderlich begeistert war, ändert sich ihre Meinung langsam. Sie erfährt, dass dieser Mann ihrer Familie in einer schwierigen Lage sehr geholfen hat und dass er nicht so stolz ist, wie allgemein angenommen wird. Dieser Wandel von Elisabeths Einstellung wird sehr gut beschrieben. 

Elisabeth gefiel mir überhaupt sehr gut. Sie ist nicht das typische Mädchen der Zeit, was schlussendlich auch die Aufmerksamkeit einiger Verehrer weckt. Ihre Schwestern sind zum Teil sehr unterschiedlich. Vor allem Lydia ist im Begriff, Schande über die Familie zu bringen. 

Auch der Part gegen Ende, in dem Elisabeth und ihre große Liebe sich näherkommen, war hörenswert. Wie die beiden über ihre früheren Missverständnisse sprechen und hinterfragen, wieso er sich überhaupt in sie verliebt hat. 

Mrs. Bennet konnte ich mir lebhaft vorstellen. Sie hat kaum eine eigene Meinung bzw. ist da insgesamt sehr flexibel. Elisabeths Geliebten konnte sie fast das gesamte Buch über nicht ausstehen, aber kaum wurde klar, dass Lizzy diesen reichen Mann heiraten wird, fand sie ihn ganz prächtig. Das hat die Sprecherin großartig rübergebracht.

Mr. Bennet hat Elisabeth von allen Töchtern am liebsten und ihm fehlt sie, als sie mit ihrem Bräutigam mitgeht. Er scheint ein schwieriger Charakter zu sein und an manchen Stellen wusste ich nicht recht, wie ich ihn einordnen soll. Manchmal konnte ich über oder mit ihm lachen, manchmal fand ich ihn ein wenig ungerecht seiner Frau gegenüber. 

Fazit:

Wegen der vorhandenen Längen ist dies nicht zu meinem Lieblingswerk Austens geworden, allerdings gefiel es mir dennoch gut.