Rezension

hat mir trotz anfänglicher Schwierigkeiten sehr gut gefallen

Du. Wirst. Vergessen - Suzanne Young

Du. Wirst. Vergessen
von Suzanne Young

Erster Satz
"Die Luft in dem Raum schmeckt steril."
aus "Du. wirst. vergessen" von Suzanne Young, blanvalet Verlag, S.9

Meinung
Zum Inhalt werde ich dieses Mal nichts sagen, denn ich finde, dass der Klappentext dafür absolut ausreichend ist. Wenn ich jetzt noch mehr verraten würde, wäre einiges an Spannung vertan.
Suzanne Young hat einen relativ einfachen, leicht verständlichen und flüssigen Schreibstil. Man kommt gut voran, bleibt an keinen ausschweifenden Beschreibungen hängen und die Spannung nimmt Seite pro Seite immer mehr zu.
Die Protagonisten wirken anfangs ziemlich farblos und kalt, obwohl die Liebesbeziehung zwischen James und Sloane ziemlich weit im Vordergrund steht. Allerdings hat diese immer einen bitteren Beigeschmack aufgrund der äußeren Umstände und dem sozialen Druck des "Programms". Der Autorin ist es sehr gut gelungen diese Beziehung innerhalb der verkorksten Gesellschaft darzustellen.
Im weiteren Verlauf der Geschichte ändert sich der erste Eindruck auf die Protas jedoch zunehmend und die Charaktere werden um einiges klarer und glaubwürdiger. Sloane und James sind mir sogar richtig sympathisch geworden und mir sehr ans Herz gewachsen.
Die Geschichte an sich ist überaus spannend und die Aspekte des "Programms" sind wirklich erschreckend realistisch dargestellt. Die ganze Zeit über hatte ich allerdings immer eine Frage im Kopf:
"Warum steigt die Selbstmordrate stetig? Aus welchem Grund?"
Darauf habe ich leider keine Antwort bekommen. Ich hoffe allerdings, dass das im zweiten Band noch aufgeklärt wird. Es gibt nämlich schon einige Anspielungen auf weitere Hintergründe und Unstimmigkeiten der Theorien innerhalb dieser dystopischen Gesellschaft werden erwähnt.
Dieser Auftakt zu einer Reihe über ein Programm, das eine Selbstmord-Epidemie eingrenzen soll, ist wirklich gelungen. Ab dem zweiten Drittel zieht einen die Story richtig in den Bann und das Buch ist nur sehr schwer aus der Hand zu legen. Ich habe auf jeden Fall Heißhunger auf den nächsten Band.

Fazit
4,5/5 Eulen
Der erste Band der Reihe "The Program" hat mir nach kleinen anfänglichen Schwierigkeiten dann doch noch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist erschreckend realistisch dargestellt und regt zum Nachdenken an. Außerdem ist sie ab dem zweiten Drittel so spannend, dass sich das Buch nur schwer aus der Hand legen lässt. Eine klare Empfehlung an alle Dystopien-Fans!