Rezension

Hat wieder sehr viel Spaß gemacht! :)

Flavia de Luce, Schlussakkord für einen Mord - Alan Bradley

Flavia de Luce, Schlussakkord für einen Mord
von Alan Bradley

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung

Ein neuer Fall für die mittlerweile 12jährige Flavia, in dem sie wieder mal zufällig über eine Leiche stolpert.
Ich war recht schnell in der Geschichte drin; in gewohntem Ambiente in dem kleinen Dorf Bishops Lacey und auf dem Anwesen der de Luces. Die Schreibweise hält sich ja durchgehend wirklich gut. Alan Bradley hat einen ganz besonderen Stil, eine Mischung aus sehr anschaulichen, einfachen und metaphorischen Sätzen. Zwar gab es wieder einige chemische Ausführlichkeiten durch Flavias Hobby, die ich nicht so wirklich verstanden habe, was aber nicht so schlimm war. Er mischt in den Buchstabensalat der Elemente auch immer witzige Vergleiche oder Infos und viel schwarzen Humor.

Flavia selbst wächst immer mehr über sich hinaus. Unbedarft und auf ihre nüchterne Art kämpft sie sich durch das scheinbar unbeschwerte Leben, denn obwohl sie den ganzen Tag machen kann, was sie möchte (ich hab immer noch nichts von Schule oder Unterricht entdecken können - war das 1951 unüblich in England?), fehlt ihr ihre Mutter, die sie nie kennengelernt hat.
Ihre Schwestern Ophelia und Daphne tun ihr übriges, denn sie piesacken und ärgern sie, wo es nur geht. Und auch ihr Zuhause ist in Gefahr, denn die Geldsorgen wachsen Flavias Vater über den Kopf, so dass die Familie nur noch ein Verkauf des Anwesens retten kann. Dafür gibt es endlich zumindest ein paar kleine Situationen, in denen man das Gefühl hat, dass die Familie etwas mehr zusammenwächst und dem kleinen Mädel das Gefühl gibt, dass sie geliebt wird und dazugehört - ich gönn es ihr vom Herzen ;)

"In solchen Augenblicken stellt man fest, aus welchem Holz man geschnitzt ist; Augenblicke, in denen alles, was man je gelernt hat, gegen die Stimme des Herzens ankämpft." S. 126

Umso mehr blüht Flavia auf, als wieder ein Mord geschieht, dessen Aufklärung ihre ganze Zeit beansprucht und sie sich nicht mehr mit ihren persönlichen Problemen auseinandersetzen muss. Dieses Mal geschieht das Unglück gleich auf den ersten Seiten, wobei es sich danach ein bisschen zieht. Aber das dauert nicht lange, denn es gibt viele Spuren und Hinweise, denen sie nachgehen muss.

Flavia muss sehr tapfer sein, denn sie verschlägt es an wirklich unheimliche Orte und dann scheint sie auch noch detektivische Konkurrenz zu bekommen, was ihr natürlich gar nicht in den Kram passt. Neue Charaktere beleben das ganze auf eigenwillige und unterschiedliche Art und Weise.
Die Aufklärung bleibt bis zum Schluss spannend und der allerletzte Satz ist eine sehr große Überraschung. Jetzt bin ich total auf den nächsten Band gespannt :)

Fazit

Ein gut durchdachter, spannender Mordfall für die kleine Flavia de Luce, der ihre ganze Logik und Kombinierungsgabe abverlangt. Trotz einer kleinen Durststrecke spannend und vor allem durch den Schreibstil sehr unterhaltsam!

© Aleshanee
Weltenwanderer

Flavia de Luce Reihe

1 - Mord im Gurkenbeet
2 - Mord ist kein Kinderspiel
3 - Halunken, Tod und Teufel
4 - Vorhang auf für eine Leiche
5 - Schlussakkord für einen Mord
6 - Tote Vögel singen nicht
7 - Eine Leiche wirbelt Staub auf (ET: 2016)