Rezension

Hauptsächlich Sex, wenig Story

Strawberry Kiss - A. C. Lelis

Strawberry Kiss
von A. C. Lelis

Bewertet mit 3 Sternen

Die anderen Bände der Reihe sind besser als dieser. Wer Sex und Oberflächlichkeit sucht, wird hier fündig!

Erster Satz: 

Es ist mein fünfter Versuch, eine vernünftige Tanzschule zu finden. 

 

Meinung: 

Das Cover ist sehr gelungen. Ich mag die Kraft, die es ausstrahlt.

Auch der Titel gefällt mir. Man erkennt den Zusammenhang nicht sofort, aber "strawberry kisses" spielen eine Rolle. Auch wenn es eine untergeordnete ist.

In diesem Band erzählen beide Protagonisten wieder aus der Ich-Perspektive. Henriks kühler Kopf wechselt sich mit Julians Temperament ab. Besonders sympathisch finde ich die englischen Worte ab und an. Das macht Julian authentischer. Ansonsten ist der Stil schlicht, wie man es von der Autorin gewohnt ist.

Es ist, als wäre ich ein Verdurstender, der einen Schluck Wasser im Mund hat. Wie soll ich es schaffen, den eher auszuspucken als runterzuschlucken? Ich kann nicht gegen einen so natürlichen Instinkt ankämpfen. Auch wenn das Wasser vielleicht vergiftet ist. - E-Book, Henrik, 57%, Position 3493

Ich hatte mir von der Handlung mehr erhofft. Nachdem der zweite und dritte Band der Reihe so nett zu lesen waren, ist dieser eine Enttäuschung. Natürlich entspricht die Handlung dem, was der Klappentext andeutet. Aber wo in den Folgebänden durch spannende Nebenplots die Handlung vorangetrieben wurde, herrscht hier gähnende Leere. Zudem ist der Sexanteil sehr viel höher, wodurch ich das Gefühl hatte, nur von dem Akt lesen zu müssen. Dabei hätte man bestimmt mehr über Henriks und Julians Vorgeschichten erfahren können. Ich verstehe, dass die beiden ihre Beziehung über Sex aufbauen. Es ist auch nicht so, dass ich was dagegen hätte. Aber wenn ein Roman zum größten Teil aus Sex besteht, langweile ich mich schnell, auch wenn der Akt noch so abwechslungsreich gestaltet wird. Außerdem gehört für mich zu einer Beziehung mehr als ein erfülltes Sexleben. Da Henrik und Julian nicht mehr als das teilen, finde ich ihre Beziehung fragwürdig. In den anderen Bänden wurde mehr darauf eingegangen und der Prozess des Verliebens und Zusammenkommens überzeugender dargestellt.
Dennoch fand ich es nett, die anderen Charaktere aus einer neuen Sicht kennenzulernen. Kai, Boris... Aber auch Charaktere, die ich aus den bei Fanfiktion.de hochgeladenen Geschichten kenne, konnte man treffen.

Besonders bei Henrik hat es mir gefallen, in seinen Kopf gucken zu können. In den Folgebänden kam er mir nämlich nicht so sympathisch vor. Das konnte er jetzt ändern.
Julian, der heiße Tänzer mit den englischen Ausbrüchen, hat mir gut gefallen. Besonders attraktiv fand ich die Eigenart, in seine Muttersprache zu verfallen, wenn er erregt ist. ;)
Die anderen Charaktere sind eher Statisten. Boris lernt man noch am besten kennen. Dafür haben die anderen die Leben der Protagonisten bereichert und realistischer gemacht, auch wenn sie blass blieben.

 

Fazit: 3* 

Eine lockerleichte Liebesgeschichte. Heiß und genau das, was man anhand des Klappentextes erwarten kann. Leider nichts darüber hinaus.