Rezension

heftiges Thema, sehr gut umgesetzt

Bienensterben - Lisa O'Donnell

Bienensterben
von Lisa O'Donnell

Bewertet mit 5 Sternen

"Bienensterben" von Lisa O'Donnell ist sicher kein einfacher Roman den man mal eben so weg liest. Doch worum geht es?
Marnie und Nelly haben gerade ihre Eltern im Garten vergraben und damit nicht genug, das sie schon genug damit zu tun haben die "normale" Familien-Fassade aufrecht zu erhalten, mischt sich jetzt auch noch ihr sonderbarer Nachbar Lennie in ihre Angelegenheiten ein.
Für dieses Buch eine Rezension zu schreiben ist nicht ganz einfach, was sicher auch daran lieg, dass ich für die einzelnen Charaktere mit Ausnahme von Lennie, nicht viel Sympathie entwickelt habe. Marnie, die ältere der beiden Schwestern ist ein hochintelligentes Mädchen, das aber durch die Vernachlässigung ihrer Eltern, gegenüber ihren Mitmenschen sehr provozierend und misstrauisch gegenüber ist. Nelly, die jüngere der beiden, wirkt von der Welt völlig entrückt, Sie redet gekünstelt und sehr erwachsen, ist in ihrem Handeln aber doch sehr naiv.
Auch wenn die Ausgangsgeschichte mit dem Vergraben der toten Eltern doch der Fiktion zugehört, so ist die psychologische Sichtweise alles andere als Fiktion und durchaus nachvollziehbar. Was mit einem Menschen, oder mit einem Kind passiert, welches in solchen Verhältnissen aufwächst, kann man sich schwer vorstellen, aber durch die Erzählweise und teils krasse Wortwahl der Autorin, bekommt man einen sehr guten Einblick. Die Geschichte wird aus der jeweiligen Sicht von Marnie, Nelly und Lennie erzählt, wodurch sich die einzelnen Erzählstränge in Wortwahl und Ausdrucksweise abgrenzen.
Fazit: Ein Buch das nachdenklich stimmt und keine einfache Lektüre ist. Aber gerade der nicht ganz einfache Schreibstil und das brisante Thema machen dieses Buch besonders lesenswert.