Rezension

Heilsames Tattoo

Under Your Skin. Halt mich fest - Scarlett Cole

Under Your Skin. Halt mich fest
von Scarlett Cole

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT
Die 28-jährige Harper Connelly ist seit 4 Jahren gezeichnet und lebt ein Leben mit angezogener Handbremse. Nachdem ihr Ex-Freund ihren Rücken übel zugerichtet hat, lässt sie niemanden mehr an sich ran und verzichtet auf allzu luftige Kleidung. Ihr neuer Job in einem kleinen Café in Miami bringt Spaß, aber ist für die studierte Lehrerin keine wirkliche Erfüllung. Um mit der Vergangenheit endlich abzuschließen, will sie ihren mit Narben übersäten Rücken tätowieren lassen. Der stadtbekannte und attraktive Tattookünstler Trent soll diese Aufgabe übernehmen, obschon es nicht leicht werden wird...

MEINUNG
Scarlett Coles Roman reißt den Leser trotz der allseits bekannten Klischees mit. Denn Trent und Harper verbindet ab dem ersten Moment etwas Magisches. Sie ist nicht irgendeine Kundin für ihn, sondern er möchte ihre verletzte Seele heilen. Dafür holt er sie Schritt für Schritt ins Leben und gibt ihr ihr Selbstvertrauen zurück, stylisches Tattoo inklusive. Aber dieser Prozess ist schmerzhaft und eine emotionale Achterbahnfahrt für beide. Hier schafft es die Autorin sehr authentisch, sich ins Seelenleben der beiden Protagonisten einzufühlen. Vom himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt ist alles dabei. Besonders die weibliche Leserschaft wird diese zarte Romanze zwischen der zerbrechlichen Seele Harper und dem äußerlich rauen und innerlich weichen Trent lieben. Wie er um sie und ihre Liebe kämpft, hat schon was. Er fängt sie auf und lässt sie fliegen. 
Harpers charakterlicher Wandel ist erstaunlich. Doch gegen Ende der Handlung wartet noch eine böse Überraschung auf das Paar. Spannung, Action und eine Menge Emotionen zum Schluss, so muss eine gute Geschichte sein. Coles flüssige sowie modern-frische Schreibe passte bestens zum Plot. Schade nur, dass aufgrund der beiden dominierenden Charaktere - Harper und Trent - der Handlungsort Miami in den Hintergrund rückte; hier wäre noch mehr amerikanisches Lokalkolorit möglich gewesen. 

FAZIT
Insgesamt fand ich Coles Geschichte sehr lesenswert, weil sie nie ins Seichte abrutschte und bis zum Ende spannend blieb. Titel und Inhalt bilden eine überzeugende Melange ein.