Rezension

Heiß, heißer, Craeg

Kuss der Dämmerung - Black Dagger Legacy - J. R. Ward

Kuss der Dämmerung - Black Dagger Legacy
von J. R. Ward

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin ein ganz großer Fan der Black Dagger Reihe, weshalb es für mich selbstverständlich war, dass ich auch diese Spinoff-Reihe lesen möchte.

"Kuss der Dämmerung" spielt zeitlich gesehen ungefähr nach Band 28 der Reihe. Man kann das Buch vermutlich auch ohne Vorkenntnisse der Reihe lesen, aber ich vermute, dass man dann Probleme mit der Vielzahl an Charakteren hat und der Handlung nicht uneingeschränkt folgen kann.

Der Fokus in dieser Spinoff-Reihe liegt nicht mehr auf der Bruderschaft der Black Dagger selbst, sondern auf einer neuen Trainingsklasse, die von den Brüdern ausgebildet wird. In diesem Band stehen Paradise und Craeg im Vordergrund. Beide wollen in das harte Trainingsprogramm der Bruderschaft aufgenommen werden und müssen dafür einige schwierige Prüfungen bestehen. Doch schnell beginnen zwischen den beiden die Funken zu sprühen und sie müssen sich darüber klar werden, was sie im Leben wirklich wollen.
Außerdem erfährt man in "Kuss der Dämmerung" mehr über die Beziehung zwischen Butch und Marissa, die gemeinsam einen grausamen Mord an einer jungen Vampirin aufklären wollen.

Die Protagonisten konnten mich alle überzeugen und ich habe mich sehr gefreut neue Charaktere kennen zu lernen. Da diese auch deutlich jünger sind als die meisten Charaktere der Stamm-Reihe hat diese Reihe auch einen "jugendlicheren" Flair, was mir sehr gefallen hat. Dennoch wirkt die Reihe nicht abgespalten von der eigentlichen Welt der Black Dagger, sondern fügt sich wunderbar in das Setting und die Story um die Bruderschaft ein. Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, dass auch Butch und Marissa als Protagonisten fungieren.

Paradise ist eine starke Frau, die aus ihrem goldenen Käfig der Aristokratie ausbrechen möchte. Sie war mir von Anfang an sympathisch, da sie weiß, was sie will und für ihre Ansichten kämpft. Zudem ist sie sehr aufopfernd und einfühlsam. Craeg hingegen entstammt der einfachen Arbeiterklasse der Vampire und ist sehr verschlossen. Er ist egoistisch und verfolgt seine ganz eigenen Ziele, doch er hat das Herz am rechten Fleck.

Den Handlungsstrang über Butch und Marissa fand ich auch sehr spannend. Die beiden kämpfen mit einigen Problemen in ihrer Beziehung und ich fand es schön, mal wieder mehr über die beiden zu erfahren.

Neben Paradise und Craeg gibt es natürlich noch weitere junge Vampire, die in die neue Trainigsklasse aufgenommen wurde. Hier hat J.R. Ward mal wieder ganze Arbeit geleistet und wundervolle, vielschichtige, interessante und heiße Figuren kreiert, bei denen ich mich schon sehr freue, mehr über sie zu erfahren.

Die Handlung ist wie nicht anders von der Autorin gewohnt sehr abwechslungsreich und überzeugt sowohl mit viel Spannung und der einen oder anderen unerwarteten Wendung als auch mit einer richtig tollen, emotionalen Liebesgeschichte. Die verschiedenen Erzählstränge werden dabei wieder gekonnt miteinander verwoben und ergeben dabei nicht nur eine tolle Geschichte, sondern fügen sich auch perfekt in die Gesamthandlung der Black Dagger ein.

Der Schreibstil von J.R. Ward ist flüssig und sehr rasant, so dass man geradezu an das Buch gefesselt wird. Allerdings sollte man sich an erotischen Szenen nicht stören, denn davon gibt es auch hier wieder zahlreiche.

Fazit:
Der Auftakt dieser Spinoff-Reihe konnte mich vollkommen überzeugen und ich kann sie jedem Fan der Reihe nur wärmstens empfehlen.