Rezension

Heitz, Markus - Aera - Die Rückkehr der Götter

AERA - Die Rückkehr der Götter - Markus Heitz

AERA - Die Rückkehr der Götter
von Markus Heitz

Bewertet mit 4 Sternen

Cover und Titel
Das Cover ist dank seiner roten Farbe auffällig jedoch nicht zu aufwendig gestaltet.
Zu sehen ist die Silhouette unseres Hauptprotagonisten und Ermittler Malleus Bourreau in einer leicht dystopisch wirkenden Szene.
Der Titel ist ebenfalls schlicht und einfach und dennoch sehr passend.
Mir gefallen Titel und Cover :)
Meine Meinung
Das Buch ist in Episoden aufgeteilt, was mich ein wenig an den Aufbau einer Serie erinnert.
Es gibt eine große Handlung, die sich durch das gesamte Buch zieht. Die Episoden behandeln dann jeweils einen eigenen kleinen "Fall", der wichtig für das große Ganze ist. Dementsprechend können die Episoden dann aber schon mal 70 Seiten in Anspruch nehmen..
Dies ist jedoch dem Umstand verschuldet, dass dieses Buch zuvor im eBook Format episodenweise veröffentlicht worden ist. Glücklicherweise sind außerdem in regelmäßigen Abständen Absätze vertreten, die mal eine kleine Lesepause ermöglichen.
Was mir jedoch besonders gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass jede Episode mit einem kleinen Zitat eingeleitet wurde, das in einer Form passend zum Inhalt des folgenden Kapitels gewählt wurde.
Aera selbst wurde eingeleitet mit verschiedenen Auszügen aus dem"Tun&Lassen"-Ratgeber, sodass der Leser einen einigermaßen guten Einblick in die Ereignisse auf der Erde ach dem Jahr 2012 gewinnen konnte. Ihr erinnert euch an den 21.12.2012? Also, eigentlich sollte ja die Welt untergehen.. Markus Heitz war diese Überlegung jedoch zu langweilig, deshalb ließ er einfach mal die Götter auf die Erde zurückkehren. Alle Götter. Egal ob griechisch, römisch, keltisch oder ägyptisch. Alle sind vertreten. Nur die drei großen - Gott, Allah, Jahwe - fehlen.
Ihr könnt euch ausmalen, was das für ein Chaos über die heutige Gesellschaft bringen würde..
Unser Protagonist, Malleus Bourreau, ist ein Interpol-Ermittler und - ganz wichtig - er ist Atheist. Das bedeutet, für ihn sind die zurückgekehrten Götter nichts anderes als Hirngespinste. Sein Spezialgebiet sind die Fälle, die ein divines Eingreifen vermuten lassen.
Er ist ein spannend gestalteter Charakter. Markus Heitz ist es gelungen die verschiedenen Facetten auf das Papier zu bannen.
Malleus ist eine standfeste, auf dem Boden gebliebene Person, überzeugt von seinen Ansichten. Gleichzeitig gibt er sich jedoch auch seiner ganz eigenen Sucht hin - den Culebras, eine besonderen Art von Zigarren. Ganz verstanden habe ich das Prinzip der verschiedenen Banderolen nicht.. aber ich fand es sehr interessant und bis ins Detail ausgearbeitet.
Zusammen mit Malleus Bourreau wandert der Leser in der Er/Sie/Es-Perspektive von einem Fall zum nächsten. Dabei bleibt es nicht aus, dass diverse Charaktere unsere Wege kreuzen (manchmal hatte ich das Gefühl, dass es fast schon zu viele waren..), bei denen nicht immer gut oder böse auszumachen ist..
In der Erzählperspektive gesellt sich später zudem noch eine weitere Ermittlerin *hust* hinzu, die Malleus tatkräftig zur Seite steht.
Mein Lieblingscharakter in dieser Welt ist jedoch unser unsichtbare Verfolger, der das Leben des Ermittlers gerne etwas auf den Kopf stellt. Auch aus seiner Sicht erfahren wir in regelmäßigen Abständen die Abläufe der Ereignisse.
Während Malleus im Präteritum schildert, begleitet der Schatten uns im Präsens und in der Ich-Perspektive.
Ich mag seine Art zu denken. Er ist direkt, unverblümt und die Gedankengänge ändern sich teilweise mitten im Satz. Geschrieben wie gedacht. Gefällt mir sehr.
Zudem bringt unser unbekannter Freund eine gewisse Härte mit sich, sowie seine ganz eigene Logik. Mit seinem schwarzen Humor und Malleus pragmatischem Blick, bilden die beiden ein wunderbares Gemisch.
Der Großteil des Inhaltes wird von einem großen Fall beansprucht. Malleus ist dementsprechend viel damit beschäftigt Hinweisen nachzugehen und Intrigen aufzudecken. Viel Zeit für Romantik bleibt da kaum.
Das Ende ist in sich ist abgeschlossen, bietet (für mich recht überraschend) jedoch einen recht großen Spielraum für nachfolgende Ereignisse. Ich denke, wir dürfen gespannt bleiben!
Fazit
Aera war mein erstes Buch von Markus Heitz. Ich brauchte etwas Zeit, um mich an seine Art des Schreibens zu gewöhnen und um in die Story hineinzufinden. Sollte jedoch mehr davon auf dem Markt erscheinen, werde ich definitiv zugreifen! Gegen Ende fiel es mir immer schwerer das Buch aus der Hand zu legen. :)
Und ich bin definitiv angefixt, mir noch mehr von Markus Heitz zuzulegen!
Empfehlung
Wenn du kein großer Krimi-Fan bist, dann solltest du dir gut überlegen, ob du dich in diese 750 Seiten stürzen möchtest.. Der Aspekt des Ermittelns ist hier mehr als nur großgeschrieben. Solltest du dich jedoch sehr für verschiedene Gottheiten, sowie Mythen und Legenden interessieren, dann kannst du eigentlich nicht groß etwas falsch machen. Hier sind wirklich alle Register des Nachforschens gezogen worden und gleichzeitig bekommt man auch noch eine kleine Rundreise um den Globus :)
 

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