Rezension

Heldenliebesgeschichte

Der große Fang (Liebe, Chick-Lit, Sports-Romance) - Saskia Louis

Der große Fang (Liebe, Chick-Lit, Sports-Romance)
von Saskia Louis

Bewertet mit 4 Sternen

Die „Baseball-Love-Reihe“ ist in meinen Augen wirklich eine der Überraschungshits, da ich mich in diesem Genre selten von deutschen AutorInnen so unterhalten fühle. Natürlich hat auch diese Reihe ihre stärkeren und ihre schwächeren Bände, aber nicht einer hat mich bisher in Verlegenheit gebracht zu sagen, dass die Reihe nun für mich vorbei ist. „Der große Fang“ ist neben einer kleinen Novelle bereits der vierte Band und wurde von mir sehnsüchtig erwartet.

Saskia Louis zeigte sich sehr fannah und wollte daher von ihren Lesern wissen, welches Paar man sich als nächstes wünscht. Für mich war irgendwie klar, dass jetzt nur noch Jake kommen könnte, da wohl jeder Fan der Reihe Jake geläutert erleben will. Daher war ich etwas überrascht, dass „Der große Fang“ sich um Ryan und Grace dreht. Grace hat mich weniger überrascht, da sie die weibliche Protagonistin war, die sich nun als einzige noch aufgedrängt hat. Ryan dagegen war zwar Teil des Teams, aber in meinen Augen wirklich sehr unauffällig. Lustigerweise hat sich bei einem Test, welcher der männlichen Protagonisten am besten zu mir passt, Ryan ergeben und nach Beendigung dieses Bandes kann ich das auch durchaus nachvollziehen. Er wirkt sehr familiär, in sich ruhend und selbstbewusst. Er hat eine gewisse Überheblichkeit, ohne dabei aber arrogant zu wirken und seine Demut machen ihn wirklich sehr sexy. Er ist bisher sicherlich der „Normalo“ unter den Protagonisten, aber in dieser Rolle weiß er zu brillieren und mich wirklich durchweg zu überzeugen.

Meine Beziehung zu Grace war da schon etwas steiniger. In den Vorbänden gefiel sie mir eigentlich ganz gut, aber im ersten Drittel dieses Bandes wirkt sie schrecklich unsicher, hysterisch und echt wie ein Waschlappen. Ich habe mir schon wirklich Sorgen um diesen Band gemacht, da die Liebesgeschichte alleine schon an Graces Persönlichkeit zu scheitern drohte, aber dann kam zum Glück die Wende. Grace findet wieder zu sich selbst und wenn sie dann noch verletzlich wirkt, werden zumindest nachvollziehbare Gründe dafür geliefert. Insgesamt wirkt sie letztlich mutig und sehr selbstreflektierend und gerade am Ende trägt sie die Geschichte fast komplett.

Der Handlungsverlauf hat mir sehr gut gefallen, da er sich von den anderen drei Bänden deutlich absetzen konnte, ohne aber die Basics zu vernachlässigen. Ryan und Graces Beziehungsentwicklung war sehr ungewöhnlich, aber dennoch stets mit viel Chemie und feinen Dialogen gespickt. Auch das Drama zwischendurch war wohl gewählt und hat mich nicht einmal „unrealistisch“ denken lassen. An dieser Stelle bin ich wirklich hochzufrieden!

Fazit: „Der große Fang“ wartete mit einem – für mich unerwarteten – Pärchen auf, aber gerade das weiß letztlich sehr zu überzeugen. Ryan ist für mich tatsächlich DIE Überraschung, der sich fast sogar zu meinem Lieblingsprotagonisten entwickelt hat. Mit Grace hatte ich meine Startschwieirigkeiten, aber das legte sich zum Glück schnell, so dass ich die ungewöhnliche Storyentwicklung genießen konnte und bereits jetzt tippe, dass es im nächsten Band ein Wiedersehen mit Ty und Cara geben wird.