Rezension

Heldinnen des Alltags

Fast perfekte Heldinnen - Adèle Bréau

Fast perfekte Heldinnen
von Adèle Bréau

Bewertet mit 3 Sternen

Die vier Freundinnen Mathilde, Alice, Lucie und Éva sind seit ihrer Jugend Freundinnen und haben sich auch später nicht aus den Augen verloren. Nun sind sie Ende dreißig, haben Familie, und verbringen nach wie vor jeden Sommer zusammen in der Provence. Zurück in Paris holt sie der Alltag schnell wieder ein - Trennung, Beziehungshölle, Kinderlosigkeit und die Geburt eines dritten Kindes bestimmen neben Beruf und häuslichen Verpflichtungen ihr Leben und erfordern Veränderungen. Was bringt die Zukunft?

Der Einstieg in „Fast perfekte Heldinnen“ gelingt leicht, der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen und die Protagonisten werden bald greifbar. Die Anzahl der handelnden Personen ist angenehm übersichtlich, zusätzlich gibt es zu Beginn des Buches eine Übersicht der „Besetzung“. Über knapp 340 Seiten begleitet man die vier Damen durch die Höhen und Tiefen ihres Alltagswahnsinns, der sich - vielleicht mit Ausnahme der jeweiligen Beziehungsproblematik - im Großen und Ganzen nur wenig von dem einer berufstätigen Frau mit Familie unterscheidet. In angenehmen Abständen wechselt man zwischen den Protagonistinnen hin und her, wobei jedes Kapitel von einer der Damen und ihrer speziellen Herausforderung handelt. Jede Einzelne hat eine Krise zu meistern, alle unterschiedlicher Art, die sie auf ihre eigene Weise annimmt und angeht, und sich dabei der Unterstützung der Freundinnen sicher sein kann. Stärken und Schwächen werden erkennbar, falsche und richtige Entscheidungen werden getroffen - und auch wenn es am Ende nicht für alle ein Happy-End gibt, ist doch eine positive Entwicklung bei jeder Einzelnen zu verzeichnen.

Die Protagonisten sind sympathisch und greifbar, ihre Handlungsweise ist häufig nachvollziehbar, dennoch hat mir etwas Tiefe bei den einzelnen Charakteren gefehlt. Die Handlung plätschert ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hin, hat mich aber trotzdem in gewisser Weise gefesselt - ich wollte wissen, wie sich die Dinge entwickeln und habe das Buch in wenigen Stunden zu Ende gelesen. Gut gefallen hat mir der Fokus auf die eigentlichen „Heldinnen den Alltags“ - nicht auf Personen, die sich durch einzelne besondere Verdienste aus der Masse hervorheben, sondern auf diejenigen, die täglich ihren Verpflichtungen nachkommen, den zeitaufwändigen Spagat zwischen Beruf und Familie meistern und sich den Herausforderungen des Lebens stellen.

Fazit:
„Fast perfekte Heldinnen“ ist ein leichter Frauenroman über die Höhen und Tiefen des Alltags zwischen Beruf, Familie und Beziehungsproblemen. Er ist in gewisser Weise fesselnd und bietet einige Stunden nette Unterhaltung, hat unterm Strich jedoch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Insgesamt nicht schlecht - 3 Sterne