Rezension

Herzerwärmende & nachdenklich stimmende Adventsgeschichten aus der Schweiz

Die himmelblaue Weihnachtstasse - Bruno Schlatter-Gomez

Die himmelblaue Weihnachtstasse
von Bruno Schlatter-Gomez

Bewertet mit 4 Sternen

"Die himmelblaue Weihnachtstasse" - Schweizer Adventsgeschichten von Bruno Schlatter, illustriert von Frank Baumann, erschien 2017 im Wörterseh-Verlag, CH-Gockhausen und fällt bereits durch das schöne weihnachtlich-verschneite Cover und die goldene Umrandung sehr positiv in der Gestaltung auf.
Dadurch, dass es mit 94 Seiten (und großer Schrift, sehr gut lesbar!) auch sehr handlich ist, eignet es sich ganz hervorragend als Weihnachts- und Adventslektüre für Kinder bis hin zu Senioren, für die die Großschrift sehr lesefreundlich ist.

"Die liebenswerten Adventsgeschichten von Bruno Schlatter spielen alle in der Schweiz. Geschrieben hat sie der Autor einst für seine beiden Söhne, heute liest er sie seinem Enkel vor. Im Geschichtenerfinden und -erzählen hatte Bruno Schlatter ein großes Vorbild: Seinen eigenen Großvater. Dieser unterhielt seine Enkel in einer Zeit, als es noch kaum Fernsehen gab, stundenlang mit selbst erlebten, aber auch selbst erfundenen Abenteuern. Unvergessliche Abende, die der Autor dann eben auch seinen Söhnen bescherte. (Quelle: Auszug Buchrückentext)

Dieser wirklich schöne Erzählband eignet sich zum Lesen und Vorlesen. Die Geschichten sind in einfache und verständliche Worte gefasst, die das Herz des Lesers und Zuhörers nicht nur berühren, sondern auch erwärmen; daher ist es natürlich besonders schön für die jetzige Advents- und Weihnachtszeit gedacht. Mir haben alle Geschichten gleichermaßen gut gefallen; sie sind nicht zu lang und enthalten allesamt Botschaften und christliche Werte wie Toleranz und Nächstenlieben, Mitmenschlichkeit, die gerade in unserer Zeit dringend vonnöten sind, wie ich finde. Besonders die lockere und unverkrampfte Schreibweise und Übermittlungsart des Autors korrespondieren mit den Inhalten der jeweiligen Geschichten. Die Protagonisten haben eines gemeinsam: Sie sind einsam (Frau Fisch) oder z.B. sozial ausgegrenzt (Der Fremde im Zug) und oftmals sind es Kinder oder junge Leute, die diesen "Alten" Nächstenliebe zeigen und sie in die Gemeinschaft einbeziehen; da es viele einsame alte Menschen gibt, regen die Geschichten auch zum Nachdenken an; z.B. bei Streitigkeiten in der eigenen Familie: Wie wichtig ist es doch, wieder zueinander zu finden und alten Streit zu begraben. Die sehr schönen, gelungenen und zu den einzelnen Geschichten passenden Illustrationen setzen nochmals Glanzpunkte unter jede Geschichte.

Fazit:

11 wunderschöne, herzerwärmende Geschichten, illustriert, zum Selberlesen und Vorlesen geeignet, die allesamt in der Adventszeit der winterlich-verschneiten Schweiz spielen; die zum "Zusammenrücken" auffordern, zu Toleranz und menschlicher Solidarität sozial Ausgegrenzten und Benachteiligten gegenüber. Genau dieser Aspekt - der Schattenseite des Konsumfestes Weihnachten - hat mir sehr gut gefallen und erhält große, die Weihnachtszeit am Firmament erhellende 4 Sterne und eine Empfehlung von mir sowie einen Dank an den Wörterseh-Verlag für's Lesen dürfen!