Rezension

Hexenjagd auf Norderney

Die Hexe von Norderney - Christian Hardinghaus

Die Hexe von Norderney
von Christian Hardinghaus

Bewertet mit 4 Sternen

(3)Kommissar Carsten Kummer erhält überraschend einen Anruf von Gesa, einer verflossenen Liebe von ihm. Gesa gesteht ihm, dass sie damals ein Kind von ihm bekommen hat. Die 15jährige rothaarige Merle wurde tot aus dem Meer geborgen. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus. Doch Gesa ist überzeugt , dass Merle ermordet wurde. Sie bittet Carsten auf die Insel zu kommen und den Mörder zu finden. Carsten willigt ein und begibt sich nach Norderney. Als er, überzeugt vom Selbstmord seiner Tochter, wieder abreisen will, wird erneut eine rothaarige Frau ermordet aufgefunden. Treibt ein moderner Hexenjäger sein Unwesen auf Norderney ? Carsten, durch den Tod seiner Tochteremotional stark belastet, macht sich zusammen mit der Sonderkommission auf die Suche nach dem Täter. Einen Mangel an Verdächtigen gibt es nicht. Die Spanne reicht von einem Mitschüler von Merle bis hin zum obskuren Inselarchivar.
Das Buch hat mich gut unterhalten. Das Thema der Hexenverfolgung mit in die Motivsuche für die Taten auf zu nehmen, fand ich originell und es bot Raum für Spekulationen. Carsten als trauernder Vater, der sich an den Ermittlungen beteiligt, fand ich lebensnah geschildert. Seine Emotionen über Überraschung über Wut bis hin zur Trauerwaren nachvollziehbar. Gut fand ich, dass man als Leser nicht wesentlich mehr weiß als die Polizei, so dass man wunderbar mit rätseln kann. Das Buch endet mit einer echten Überraschung. Mit diesem Täter hatte ich nicht gerechnet, obwohl es in der Rückschau durchaus Hinweise gab.
Ich fand die Geschichte spannend. Sie war flüssig zu lesen und bot zum Teil ungewöhnliche Ansätze. Ich würde jederzeit erneut mit dem Autor auf Tätersuche gehen.