Rezension

Hier kommt es sehr auf den Geschmack des Einzelnen an, passt es, dann wird das Buch sich einem facettenreich offenbaren!

Blut aus Silber - Alex Marshall

Blut aus Silber
von Alex Marshall

Inhalt: Mit »Blut aus Silber« beginnt eines der größten Fantasy-Abenteuer unserer Zeit: Sie gewann jede Schlacht. Sie war die bedeutendste Kriegerin ihrer Zeit - doch seitdem sind zwanzig Jahre vergangen, und Zosia will alles andere als wieder zu kämpfen. Als sie erneut zur Waffe greifen muss, um die Schatten der Vergangenheit zu besiegen, beginnt ein Kampf gegen dunkle Intrigen, falsche Verbündete und grausame Armeen, der die Welt erschüttern wird. Denn ihre Freunde werden zu Feinden, und die Vergangenheit ruht nie ... »Blut aus Silber«, das Fantasy-Debüt des amerikanischen Autors Alex Marshall, eroberte den US-Buchmarkt gleich nach Erscheinen im Sturm. [Quelle: Verlag]

Meine Meinung:
 
 Mit "Blut aus Silber" konnte mich Alex Marshall auf Anhieb in den Bann ziehen, hat sich der Titel sofort in meine Gedanken gebrannt.. Nicht nur die Gestaltung, sondern auch der Inhalt klangen sind sehr ansprechend und so wollte ich unbedingt wieder ins Genre Fantasy einsteigen und die Welt voller Abenteuer, Verrat und Kampf kennenlernen!
 
 Gleich zu Anfang muss ich sagen, dass mich die Welt, die Alex Marshall aus dem Boden gehoben hat durchaus einnehmen und für sich begeistern konnte, aber der erste Kritikpunkt wie ein Domino-Effekt wirkt und auch andere Dinge zum "fallen" bringt. 
 
Der Weltenentwurf ist umfangreich und wird dem Leser mit Details bildlich vor das Auge geführt und das Machtgefüge und die darauß resultierenden Fronten bestehen neben dem Scharlachrotem Imperium auch aus der kobaltblauen Kompanie und der religiösen schwarzen Päpstin, die in dieser Welt für die Kirche steht. Bei allen braucht man Zeit um sich in deren Sprachgebrauch und Handlungsweisen einzugewöhnen, generell ist "Blut aus Silber" keine leichte Lektüre für zwischendurch, sondern ein Roman, dem man viel Zeit und Aufmerksamkeit widmen sollte um die Magie und Macht zwischen den Seiten spüren zu können. Das Buch liest sich zu Beginn noch einfacher, da der Abstieg in die neue Welt langsam vom Autor herbeigeführt wird. So offenbaren sich zuerst verschiedene Handlungsstränge, mit verschiedenen Charakteren, die gegen Ende zusammenfinden und das Gesamtkonzept vom Buch offenbaren und bisher verborgene Deutungen zwischen den Zeilen ans Licht führen und die Spannung somit doch recht konstant, aber nicht immerzu im roten Faden verläuft!
 
Das Augenmerk läuft trotz vieler Verstrikungen immer zu unserer Protagonistin Zosia zurück, deren Leben eine tragende Rolle im gegenwärtigen Krieg spielt. Einst war sie oberste Kriegsherrin und führte den Kampf gegen das Scharlachrote Imperium, dessen König sie stürzte um eine gerechte Zeit im Königreich herbeizuführen. Doch bald schon stirbt die Kobaltblaue Kriegerin Zosia und mir ihr deren Macht, Ruhm und auch Gerechtigkeit. Für das Reich gilt Zosia als tot, doch im geheimen fernab von Bekanntheit baut sie sich ein neues Leben als einfache Bäuerin auf und lebt dort glücklich mit ihrem Geliebten um die dunkle kriegerische Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Doch der Friede hält gerade mal ein Vierteljahrhundert an! Plötzlich wird das Dorf von Zosia überfallen und ihr Ehemann auf qualvolle Art getötet. Angetrieben durch Rache und Hass im Herzen, muss Zosia erkenne, dass Freund und Feind näher beieinander liegen, als für den Blick ersichtlich ist und die Last der Zukunft für das Fortbestehen der Welt, wieder Mal auf ihren Schultern liegt...
 
Das Fantasy-Genre ist komplex und voller Mythen, Legenden und fernen Zukunftsvisionen von unterschiedlichsten Autoren geprägt. Solche Bücher sind nicht immer leicht zu lesen, aber der Lohn am Ende einer dieser Geschichten ist meist größer, als mit dem Verstand zu erfassen. Denn macht es der Autor richtig, offenbart sich dem Leser ein Reich wo (fast) alles möglich ist und Kämpfe mit dem Herzen gefochten werden. In "Blut aus Silber" finden sich die Themen Krieg, Religion, Magie und Familie wieder - die allesamt Berge versetzen können. Einiges hat noch kein klares Ende genommen, sodass ich gespannt bin ob ein weiterer Teil folgen wird - denn auch wenn ich ungewohnt schleppend voran kam und somit der Lesespaß/Spannung teilweise auf der Strecke blieb, war ich dennoch gefangen und neugierig was es mit allem auf sich hat und wie die Sterne für Zosia am Himmel stehen...
 
Der Schreibstil hängt sehr von der jeweiligen Erzählperspektive und Handlung ab, was ich oben schon als "Dominoeffekt" bezeichnet habe - denn genau wie dort ist alles von einem Baustein abhängig! Im Gesamten kann ich diesen Roman vorallem Fantasyliebhabern ans Herz legen, aber auch andere Leser, die sich für den Klappentext begeistern konnten, sollten mal in dieses Buch schnuppern und sofern eine Leseprobe gefällt, dem Buch eine Chance geben. Hier kommt es sehr auf den Geschmack des Einzelnen an, passt es, dann wird das Buch sich einem facettenreich offenbaren!