Rezension

Hier kommt man auf seine Kosten

Stirb leise, mein Engel - Andreas Götz

Stirb leise, mein Engel
von Andreas Götz

Cover:
Mir gefällt das Cover sehr gut, schon allein, weil ich schwarz-weiße Cover mag (z.B. die der Bücher von Simon Beckett) und zu diesem Thriller passt es meiner Meinung nach auch, da ich mir keine bestimmte andere Aufmachung dafür denken kann. Die Schleife kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen, besser zum Inhalt gepasst hätte vielleicht ein Herz. Dafür ist allerdings der Titel gut gewählt, da es sich um einen Satz aus dem Buch handelt. Die Positionierung von Tiel, Autorenname, Genre und Verlag finde ich ebenfalls in Ordnung. Was mir außerdem sehr gefällt ist, dass das Buch auch ohne den Schutzumschlag beinahe so aussieht wie mit Umschlag, der einzige Unterschied ist, dass ohne ihn die Schleife geöffnet ist. Aber ich finde es generell schöner, wenn ein Buch mit Schutzumschlag auch auf dem Buchdeckel dasselbe Motiv zeigt.

Meine Meinung: 
Ich habe leider sehr lange für das Buch gebraucht, was aber keinesfalls daran lag, dass es nicht gut war, sondern eher daran, dass es mir nicht so gut geht. Trotz allem habe ich es heute tatsächlich geschafft es zuende zu lesen und ich fand es richtig gut. Was ich als erstes erwähnen möchte ist, dass das Buch hauptsächlich aus der Sicht des Hauptprotagonisten Sascha geschrieben ist, dazu kommen noch Abschnitte aus Joy's und Tristan's Sicht, wobei die des letzteren eine andere Schriftart haben, was ich zur Orientierung ziemlich gut fand. Der Thriller beginnt sehr spannend mit einem vermeintlichen Selbstmord, so war ich gleich mitten im Geschehen drin und wollte wissen, wie es dazu kam und wie es weiter geht, wer Tristan ist und warum er tut was er tut. Mit Sascha und Joy machte ich gleich danach Bekanntschaft und fand beide recht sympathisch. Ich finde, dass der Autor sich gut in die Gedanken- bzw. Gefühlswelt der Jugendlichen hineinversetzt hat, denn Sascha hatte doch einige typische Jugendprobleme, besonders was Mädchen und das Zusammenleben mit seiner Mutter anging und auch bei Joy nahm man das Jugendliche wahr. Ein Schicksalsschlag unterschied Sascha jedoch von den anderen und weckte auch mein Mitgefühl. Ungewiss blieb für mich bis zum Schluss, ob sich zwischen ihm und Joy etwas anbahnt oder nicht, aber auch das fand ich passend und gut in die Handlung eingebaut. Die "Selbstmorde" kamen eigentlich Schlag auf Schlag und waren wirklich sehr geschickt ausgeführt, hätte ich nicht schon durch den Klappentext gewusst, dass es sich wohl eher um Morde handelt, wäre ich ,wie die Polizei, drauf reingefallen. Durch das Einbringen von Joachim Androsch, dessen Sohn Mirko und Mareike wurde für mich dann alles auf eine positive Weise verwirrend und ich habe oft hin und her überlegt, wer denn nun der Mörder sein könnte. "Ist Tristan eine eigenständige Person oder vielleicht nur der Deckname eines anderen? ", diese Frage stellte ich mir mehrmals und als ich dann dachte, dass ich nun die Lösung habe, war doch wieder alles ganz anders und die eigentliche Wahrheit überraschte mich dann doch sehr. So hatte Andreas Götz es geschafft, mich fast bis zum Schluss an der Nase herumzuführen und die Spannung zu wahren, dafür ein großes Lob. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass es noch ein paar mehr Einblicke in die Seele bzw. Gedankenwelt des Mörders gegeben hätte, das wäre, zumindest für mich, sehr interessant gewesen, dafür gibt es jedoch keinen Punktabzug.

Fazit:
Alles in allem fand ich diesen Thriller sehr gelungen, spannend, die Protagonisten passend und die Idee der Geschichte neu und demnach klasse. Ich kann das Buch allen empfehlen die Jugendthriller mögen, hier kommt ihr auf eure Kosten.