Rezension

Highlight!

Scythe 01 - Die Hüter des Todes - Neal Shusterman

Scythe 01 - Die Hüter des Todes
von Neal Shusterman

Bewertet mit 5 Sternen

Stellt euch eine Welt vor in der es keinen Krieg, keine Seuchen oder Krankheiten gibt. Die Armut wurde ausgelöscht. Die Technologie ist so weit entwickelt, dass man ewig leben kann. Man kann nach fatalen Verletzungen sogar wiedererweckt werden oder wenn man zu alt wird, kann man seinen Körper verjüngen lassen.
Aber wie wird dann die Population in Schach gehalten? Die Antwort lautet durch sogenannte "Scythes", die die "Lizenz zum Töten haben".
In so einer utopischen Welt leben die Teenager Citra und Rowan, welche zu ihrer großen Überraschung zu Scythe-Lehrlingen werden.
Kennt ihr so Bücher bei denen ihr denkt: "Ja, das hört sich nett an, das will ich lesen" und dann haut euch das Buch aber so was von aus den Socken? Mir ist das bei "Scythe" passiert, das überraschenderweise zu meinem Jahreshighlight geworden ist.

Ich kann gar nicht richtig sagen, warum ich das Buch so liebe. Vielleicht die überraschenden Wendungen, die dem Autor richtig gut gelungen sind. Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen: Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Citra und Rowan weitergeht und wer von den beiden am Ende ein Scythe wird.

Das Buch behandelt viele Themen: Was macht den Mensch zu Mensch? Wenn man unsterblich ist, ist man dann nicht so etwas wie ein Gott? Wer gibt uns (in dem Fall den Scythes) das Recht zu töten? Wenn sollte man töten, wenn die Natur außer Kraft ist: Die, die sterben wollen oder willkürlich wie in der Natur?
DieseThematiken fand ich alle interessant und auch sehr gut im Buch umgesetzt. Grobe Logikfehler, die den Lesespaß Abbruch tun könnten, habe ich ebenfalls nicht entdeckt. Der Autor hat die Geschichte um die Sensenmänner und - Frauen absolut gekonnt in Szene gesetzt.

Ich will nur am Rande anmerken, dass das Buch beziehungsweise der Autor nicht viel Augenmerk auf Beschreibungen legt, ebenso wie die Anziehung zwischen Citra und Rowan - aber das brauchte er nicht. Ich war auch ohne viele Umschreibungen total angetan!
Das Cover finde ich sehr schön. Man sieht einen Scythe mit seiner Robe und (eigentlich untypischem Werkzeug) einer Sense. Viel besser als das englischer Cover, welches mich immer vermuten hat lassen, dass es sich bei dem Buch um ein Comicbuch handelt.

Trotz meiner Begeisterung ist es schwer eine genaue Empfehlung auszusprechen. Man sollte sich das Buch näher anschauen, wenn man mehr auf Spannung steht, als auf viel Action und/oder Liebe. Es hat einen leichten Touch von Thriller, kann manchmal sogar richtig brutal werden.

Ich kann nur goldene Herzen vergeben! Absolut gelungenes Buch!