Rezension

Hilda ist eine abenteuerlustige Heldin, wie man sie nur selten trifft

Hilda und der schwarze Hund - Luke Pearson

Hilda und der schwarze Hund
von Luke Pearson

Nicht umsonst zähle ich die Hilda-Comics von Luke Pearson schon seit dem ersten Band zu meinen absoluten Lieblingen (Weitere Bände: Hilda und der Mitternachtsriese, Hilda und der Troll, Hilda und die Vogelparade). Luke Pearson überrascht seine Leser in jeder Geschichte mit einem ganz eigenen Blick für die vielen wunderbare Dinge, die uns tagtäglich umgeben. Und jedes ist Teil der Abenteuer der Heldin Hilda, die mit viel Wagemut und Neugier diese fantastische Welt erkundet. Hilda und der schwarze Hund ist ein All-Age Comic, der den Leser an einen aufregenden und gefährlichen Ort entführt, den man am liebsten so schnell nicht mehr verlassen möchte.

Irgendwas ist da draußen, was Gefährliches… Und ich schätze, es will uns fressen.

Hilda ist eine unvergleichliche Heldin, die mir so in einem Comic noch nie begegnet ist. Ob Insekten, Trolle oder obdachlose Hausgeister – jedes Lebewesen ist für Hilda etwas Besonderes und jedem einzelnen von ihnen begegnet sie mit ihrer ganz eigenen Herzlichkeit, Ehrlichkeit und Ehrfurcht. Hilda ist im Besitz einer beneidenswert grenzenlosen Fantasie, die anderen um ihr herum verborgen bleibt. So ist sie die einzige, die herumstreunende Nissen, wuschelige, behaarte Hausgeister, in den Straßen von Trollberg entdeckt und sich auf die Suche nach der Ursache ihres heimatlosen Daseins begibt. Pfadfinderin zu werden, scheint daher ein ideales Hobby für Hilda zu sein, denn die Natur zu inspizieren ist eines ihrer größten Leidenschaften. Auch aus dem Grund fühlt man sich Hilda unheimlich nah, denn ihre Neugier erinnert an die eigene, unbeschwerte Kindheit, an spannende Abenteuer, die einem nur die Natur und ihre Wunder bieten konnte.

Das ist der echte Wald, wo die Trolle hausen. Stellt euch vor, während wir schlafen, steht da vielleicht so ein riesiges, grässliches Monster wenige Meter entfernt von uns!

Herrlich ist, dass in allen Hilda-Abenteuern neue fantastische Wesen im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Ob Woffel, Holzmännchen, Meeresgeister oder Mitternachtsriesen – kaum eines dieser Wesen ist dem Leser bereits in Fantasy-Geschichte begegnet. Damit bieten sie eine ganz neue Leseerfahrung. Luke Pearsons fantastische Wesen sind ein Highlight, das natürlich auch in dieser Geschichte wieder heraussticht. Hausgeister, oder auch Nissen genannt, leben unsichtbar in jedem Haus, aber auf besondere Art und Weise. Denn sie nutzen Verstecke, hinter denen sich eine ganz eigene Welt verbirgt. Habt ihr schon einmal geglaubt Dinge in eurer Wohnung verlegt oder verloren zu haben? Dann habt ihr ganz sicher auch einen Hausgeist, denn der liebt es Dinge zu stibitzen! Und sebst Hilda kann ihren Augen kaum trauen, als sie sieht, wer da in ihrem Haus verborgen lebt. 

Der Spalt hinter dem Bücherregal, die Ritzen zwischen den Bodendielen, die Oberseite des Schranks, die man von unten nicht sieht […] All diese kleinen Orte zusammengenommen ergeben in jedem Haus einen ganz eigenen Raum, den nur Nissen betreten können. […]

Wie in allen Hilda-Comics wird die Spannung in der Geschichte einerseits durch Hildas Wissensdrang, andererseits durch Situationen erzeugt, die bedrohlich erscheinen. In jedem Fall ist die Geschichte durchgehend auch für junge Leser angemessen und bietet immer wieder unvorhersehbare und aufregende Wendungen und Überraschungen.

Luke Pearsons unverkennbar farbenfroher Zeichenstil zeichnet diesen Comic wieder besonders aus und rundet die Geschichte perfekt ab. Ich finde es toll, dass jede Seite einem bestimmten Farbschema folgt, das die Atmosphäre der Geschichte widerspiegelt. Gleichzeitig wird mit den Rahmungen der Panel gespielt und manche Seiten zeigen sogar großformatige Zeichnungen. Man kann nicht anders als sich in die Darstellung von Hildas Welt zu verlieren und jedes einzelne Detail gierig in sich aufzunehmen.

Fazit & Bewertung

Hilda und der schwarze Hund hat mich wieder vollkommen überzeugt. Hilda ist eine abenteuerlustige Heldin, wie man sie nur selten trifft und die den Leser in eine wunderbare Welt entführt, von der man nicht zu träumen gewagt hätte. Mit viel Witz, Wärme und Fantasie schafft Luke Pearson es sowohl kleine als auch große Leser für Hildas Geschichten zu begeistern. Ich für meinen Teil kann es kaum erwarten, noch mehr von Hildas Welt zu erfahren.

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