Rezension

Himmlisches Lesevergnügen

Unearthly - Dunkle Flammen - Cynthia Hand

Unearthly - Dunkle Flammen
von Cynthia Hand

Bewertet mit 5 Sternen

Für mich der Auftakt zu einer meiner liebsten Fantasy-Trilogien. Sehr zu empfehlen!

Klappentext:
"Am Anfang ist da ein Junge, mitten im Wald. So alt wie ich, um die sechzehn, siebzehn. Dabei sehe ich ihn nur von hinten. Ein orangenfarbenes Licht erhellt den Himmel. Die Luft ist voller Rauch. Als ich auf ihn zugehe, knackt ein Ast unter meinen Füßen. Er hört mich, wendet sich langsam um. In einer Sekunde werde ich sein Gesicht sehen. Genau da verschwimmt die Vision. Ich blinzle und er ist weg."

Clara ist anders als all die anderen Mädchen auf der Highschool: Ihre Mutter gehört zu den Nephilim. Auch in Claras Venen fließt Engelsblut. Mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, wird sie selbst zu einem Schutzengel werden. Vorausgesetzt, sie besteht ihre Bewährungsprobe. Doch die ist schwieriger als erwartet: Clara muss sich entscheiden - zwischen Himmel und Hölle, zwischen Christian und Tucker...

Aufbau, Form und Stil:
Das Buch besteht aus ca. 22 Kapiteln, Prolog und Danksagung der Autorin. Die Kapitel sind in übersichtliche Abschnitte unterteilt, was einem angenehmen Lesefluss zu Gute kommt. Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Clara, die als Ich-Erzähler fungiert. Für das Buch scheint dies sehr passend gewählt, da man so wie Clara erst nach und nach alle Informationen über ihre Vision und die Welt der Engel erhält und gleichzeitig gut ihre Empfindungen besonders ihre Zerrissenheit dabei nachvollziehen kann.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht, verträumt und stellenweise fast poetisch, glücklicherweise wird es aber auch selbst bei Ortbeschreibungen nie zu langatmig. Die Autorin schreibt mit viel Wortwitz, Ironie und Situationskomik. Nicht nur einmal musste ich laut auflachen. Sie bringt damit sehr gut die Stimmung der Protagonistin rüber, die Verwirrtheit aufgrund der eigenen Visionen, aber auch die Abgeklärtheit und Selbstironie mit der sie mit Seltsamkeiten umgeht.

Das Cover ist farblich sehr stimmig gestaltet. Das Wort "Unearthly" ist ins Cover geprägt, sodass man es beim Drüberstreicheln fühlen kann. Sehr positiv aufgefallen ist mir dabei die Verzierung am ersten Buchstaben der Überschriften.

Eigene Meinung:
Mir hat dieses Buch wirklich wunderbar gefallen. Auch wenn ich zugeben muss, dass einige Elemente aktuell sehr häufig in der Sparte Fantasy anzutreffen sind: z.B. "junge Frau landet neu in Kleinstadt, muss sich einfinden und trifft dabei auf mysteriösen Jungen". So kann man doch sagen, dass es Cynthia Hand schafft viele innovative Ideen einzubringen, die ich so noch nicht angetroffen habe. Sie erschafft eine interessante und in sich stimmige Welt der Engel. Mit deren besonderen Fähigkeiten, Regeln und ihrer Geschichte. Dabei wirkt es aber nie überzogen und "unrealistisch". Gut gefallen hat mir dabei vor allem, dass die Engelwesen nicht zu abgehoben und besonders sind.

Auch die Charaktere fand ich ansprechend gestaltet. Sie wirkten alle glaubwürdig und mit Ecken und Kanten. Es ist mir niemand als zu blass gezeichnet aufgefallen. Besonders gut gefallen hat mir Clara, die sich im Laufe des Buches glaubhaft weiterentwickelt. Ich bin sehr gespannt, wie ihre weitere Entwicklung verlaufen wird. Interessant fand ich auch Jeffreys Entwicklung gegen Ende hin, auch wenn diese bislang eher im Hintergrund stattfand und ihr Resultat noch nicht absehbar ist. Allerdings fand ich Claras Mutter Margaret stellenweise sehr hart und ein wenig unsympathisch. Möglicherweise wirkt dies jedoch nur so und ihre wahren Beweggründe ergeben sich erst im nächsten Buch.

Viele Fragen hat das Buch am Ende beantwortet, allerdings haben sich auch viele neue Fragen ergeben, sodass ich es kaum erwarten kann, den zweiten Teil der Reihe in Händen zu halten.

Fazit:
Das Buch ist absolut empfehlenswert. Für mich handelte es sich um einen meiner Lesehöhepunkte des Jahres 2012.