Rezension

Historisch

Nachtblau - Simone Van Der Vlugt

Nachtblau
von Simone van der Vlugt

Bewertet mit 5 Sternen

Holland, 1654. Catrijn verkauft ihren Hausrat, um ihr Heimatdorf zu verlassen. Ihr Ehemann ist gestorben und sie nutzt die Chance, die ländliche Gegend zu verlassen und in die Stadt zu gelangen. Wir erfahren recht bald, dass ihr Mann ein Schläger war, auch, dass Catrijn ein Talent zum Malen hat, wissen wir bald.

Was es mit dem Tod ihres Mannes genau auf sich hat, bleibt länger ein Geheimnis, sorgt aber von Anfang an für Spannung.

Sie trifft schnell auf Helfer und Unterstützer, hat Glück im Unglück und wird doch nicht glücklich.

Schnell begegnet sie auch talentierten Malern und lernt von ihnen, doch ihre Zukunft, ihr Erfolg und ihr besonderes Talent liegen in der Porzellanmalerei, wenn da nicht die Pest und missgünstige Zeitgenossen wären.

Von der ersten Seite an hat mich dieser Roman überzeugt. Catrijn ist äußerst glaubwürdig und vielschichtig, sie entwickelt sich. Beeindruckend sind auch die Schilderungen der Lebensumstände im 17. Jahrhundert. Die Handlung fesselt einen schnell, man fiebert mit Catrijn mit und wünscht ihr, dass sie ein zufriedenes, vielleicht sogar glückliches Leben führen darf.

Catrijn ist sicher eine Ausnahmefrau, überhaupt nicht repräsentativ für die damalige Zeit, aber das macht die Handlung umso interessanter.

Sprachlich und von der Struktur her weist der Roman deutliche Parallelen zu einem Krimi auf.