Rezension

Historische Kochkunst und eine Mordermittlung - lesenswert

Mord extra scharf: Darina Lisles erster Fall (Krimi, Cosy Crime) - Janet Laurence

Mord extra scharf: Darina Lisles erster Fall (Krimi, Cosy Crime)
von Janet Laurence

Bewertet mit 4 Sternen

Darina Lisle ist Köchin und betreibt einen Cateringservice. Beim jährlichen Treffen der Gesellschaft für historische Kochkunst wird sie vor die besondere Herausforderung gestellt nach historischen Rezepten zu kochen. Sie freut sich schon darauf, die Gäste mit ihren Gerichten zu überzeugen und deren Diskussionen darüber beizuwohnen, doch dann stellt der Fund eines Toten ihre Kochkunst in den Schatten, zumal der Tote ein wichtiges Mitglied der Gesellschaft war. Mehrere Gäste hatten ein Motiv für den Mord, denn der Tote war kein angenehmer Mensch – und auch Darina gerät bald in den Fokus der Ermittler.

Der Roman ist schon älter, das Original stammt aus dem Jahr 1989, die Geschichte könnte aber durchaus auch neueren Datums sein. Ich mag gute erste Sätze, und dieser Roman hat so einen. Auch das Setting gefällt mir sehr gut, nicht nur die Idee einer Gesellschaft, die sich für historische Kochkunst interessiert, sondern auch, dass das Treffen in einer alten Abtei stattfindet, und somit auch das Drumherum stimmt. Gut gefallen hat mir auch, dass es so manchen Ausflug in die historische Kochkunst gibt, was, da Darina immer wieder kochen und backen muss, so nebenbei mit einfließt.

Der Roman kommt mit wenig Blut und Action aus, und ist eher ein klassischer Whodunnit-Roman, wie man es z. B. auch von Agatha Christie kennt. Dazu passt auch, dass das Figurenensemble schnell auf diejenigen reduziert wird, die ein Motiv und die Gelegenheit hatten, den Mord auszuführen, zuzüglich zweier Ermittler. Darina, mehrfach betroffen, lässt sich nicht davon abhalten, ebenfalls zu ermitteln, wodurch man als Leser ebenfalls automatisch miträtselt – und auch alle Puzzleteile geliefert bekommt, man muss sie nur erkennen und richtig zusammensetzen. Die Auflösung ist logisch hergeleitet und zufriedenstellen.

Die Charaktere sind bunt gemischt, pointiert gezeichnet, jeder erhält eine Hintergrundgeschichte und manch einer entpuppt sich als anders als zunächst erwartet. Darina gefällt mir sehr gut und ich freue mich, dass ich sie in weiteren Romanen wiedertreffen werde.

Mir hat der Roman gut gefallen, er ist auf seine Art spannend, vor allem bezüglich der Frage nach dem Täter, ich hätte, wegen des Titels, ein bisschen mehr Humor erwartet, ihn aber nicht wirklich vermisst.

Wer gerne britische Whodunnit-Kriminalromane ohne viel Blut und Action liest, könnte an dieser Reihe Gefallen finden. Der zweite Band ist ebenfalls bereits erschienen. Von mir gibt es 4 Sterne.