Rezension

historischer und leiser, leider aber auch etwas zäher Roman

Pfaueninsel - Thomas Hettche

Pfaueninsel
von Thomas Hettche

Bewertet mit 2.5 Sternen

Zum Inhalt:

Thomas Hettche schildert das Leben der Geschwister Christian und Maria Dorothea Strackon, genannt Marie, auf der Pfaueninsel im 19. Jahrhundert. Die Geschichte beginnt mit der Überfahrt der Geschwister auf die Insel und endet schließlich mit dem Tode Maries im Jahre 1880. In dieser Zeit erlebt Marie das Erblühen der Pfaueninsel hin zu einem Ort für seltene Pflanzen und exotische Tiere. Auf der Insel erlebt Marie sowohl die schönen Seiten der Liebe, als auch sexuelle Übergriffe. Dabei spielt es eine wesentliche Rolle, dass Marie kleinwüchsig ist und von Teilen ihres Umfeldes als "Monster" betrachtet wird.

Fazit:

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und die Stimme von Dagmar Manzel habe ich als sehr angenehm und entspannend empfunden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch in gedruckter Fassung zu Ende gelesen hätte. Der Autor schildert die Entwicklung der Insel und die mit der Entwicklung verbundenen Persönlichkeiten, wie z.B. den Gartenkünstler Lenné auf der Grundlage der historischen Fakten mit großer Sorgfalt, so dass man nach der Lektüre gut über die Entstehung der Pfaueninsel, ihr Erblühen (und die damit verbundenen Details über die Gartenkunst im 19. Jahrhundert) und ihren Niedergang informiert ist. Dazwischen eingebettet sind die Erlebnisse des "Schlossfräuleins" Marie. Da die aber zum Teil dramatischen Erlebnisse in ihrem Leben genauso sachlich und unemotional geschildert werden wie der Bau des Palmenhauses oder das Eintreffen neuer Tiere auf der Insel, habe ich das Buch als eher zäh empfunden. Für Liebhaber von historischen und eher leisen, ruhigen Romanen sicherlich empfehlenswert.