Rezension

Hoher Spannungsgrad

Der Knochenjäger - Jeffery Deaver

Der Knochenjäger
von Jeffery Deaver

Bewertet mit 4 Sternen

Lincoln Rhyme ist seit seinem letzten Einsatz für die New Yorker Polizei querschnittsgelähmt. Er ist ein brillianter Denker und besonders für die Spurenanalyse ein einzigartiges Talent. Er leidet unter seiner Hilflosigkeit und will seinem Leben ein Ende setzen. Dann wird er von seiner einstigen Abteilung um Hilfe gebeten, denn bei einem grausamen Mord sind offensichtlich absichtlich Spuren hinterlassen worden, um die Polizei herauszufordern und zu einem nächsten Opfer zu führen. Der Tatort des Mordes wurde durch die Streifenpolizistin Amelia Sachs abgesichert, die ungewöhnlich konsequent jede Verunreinigung des Tatorts verhinderte. Dies imponiert Rhyme und so besteht er darauf, weiter mit ihr zusammenzuarbeiten, obwohl sie kein Detective und nicht zuständig ist.
Amelia Sachs hat zunächst Schwierigkeit sich auf Rhymes gründliche und intensive Arbeitsweise einzulassen, die sie auch an emotionale Grenzen bringt, wenn sie immer wieder mit den grausam inszenierten Opfern des Täters und den Tatorten konfrontiert wird. Doch auch Rhyme gewinnt durch die Zusammenarbeit neue Perspektiven - auch auf sein Leben und seinen Lebenssinn.
Deaver konstruiert mit Rhyme und Sachs zwei starke und gegensätzliche Charaktere, die er im Verlauf des Romans immer weiter ausbaut. Parallel dazu bleibt die Geschichte durch den Schnitzeljagdcharakter - eine Spur führt zur nächsten - beständig auf einem hohen Spannungsniveau. Man kann miterleben, wie die kleinen Spuren zu einem Bild des Täters zusammengesetzt werden durch die Kombinationsgabe von Rhyme, gleichzeitig rettet Sachs' entschlossenes Handeln den Opfern das Leben. Die Auflösung des Falls bietet am Ende dennoch eine Überraschung. Der Knochenjäger von Jeffery Deaver ist gelungener Thriller mit hohem Spannungsgrad und intelligent konstruiert.