Rezension

Holpriger Anfang, letztendlich mitreißend!

Red Rising 01 - Pierce Brown

Red Rising 01
von Pierce Brown

Bewertet mit 4 Sternen

Red Rising hatte bei mir erstmal einen schweren Start – aber jetzt kann ich den zweiten Band kaum erwarten!

 

Darrow ist ein Höllentaucher. Ein gefährlicher und harter Job. Aber er hat eine Frau, die er über alles liebt, eine Gemeinschaft und die Gewissheit, alles für eine höhere Sache zu tun. Doch als ihm all das genommen wird, nimmt er einen noch härteren Job an: Er wird in die Kaste der Goldenen eingeschleust, der wichtigsten und gefährlichsten Menschen der gesamten Galaxie.

 

Die Geschichte ist eine klassische Dystopie: Segregation, Sklaverei, Propaganda. Am Anfang schien mir auch Darrows Entwicklung ziemlich vorgezeichnet zu sein. Aber schon da gefiel mir: Endlich mal ein männlicher Protagonist! Mit der Zeit wurde die Handlung immer spannender. Man fühlt mit Darrow immer mehr mit, lernt mit ihm, sieht ihn Fehler begehen und wieder gut machen. Sein soziales Umfeld nimmt immer mehr Form an. Eigentlich sind es die zahlreichen Nebenfiguren, die den größten Reiz ausmachen. Individuell, unvorhersehbar und aus Darrows Sicht auch kaum einschätzbar, wirken sie wie echte Personen. Auch wird die Handlung unvorhersehbarer, die Entwicklung bleibt offen (auch wenn man natürlich manchmal zutreffende Vermutungen hat). Das passiert mir nicht mehr häufig.

 

Der Schreibstil ist einfach und brutal, aber nicht ohne eine gewisse Poesie. Nur die zahlreichen Schimpfwörter und ein leichter Fokus auf Fäkalien störten mich etwas.

 

Fazit: Eine tolle Dystopie mit jugendlichem Protagonisten. Brutaler und erwachsener als die meisten. Nur der zu klassische Anfang und die übertriebene Fäkalsprache lassen mich einen Punkt abziehen.