Rezension

holpriger Serienstart

Sieben minus eins
von Arne Dahl

Bewertet mit 3 Sternen

~~Arne Dahl ist unter den skandinavischen Autoren eine feste Größe. Er hat bereits zwei erfolgreiche Krimireihen geschrieben, von der die eine auch verfilmt wurde. Gerade jetzt kommen neue Folgen ins deutsche Fernsehen. So ist mir Dahl also durchaus ein Begriff und ich war sehr gespannt auf diesen ersten Teil einer neuen Reihe.

Hauptdarsteller ist zuallererst Sam Berger, ein typischer Hauptkommissar. Also typisch, so wie er in Romanen häufig vorkommt. Er hat ein verkorkstes Privatleben, ist geschieden, die Kinder leben bei der Mutter im Ausland, und auch sonst ist nicht viel los mit Freunden oder Familie. Berger lebt für seine Arbeit. Dementsprechend fanatisch stürzt er sich in die neuen Ermittlungen zu einer Entführung. Er hat bald Ahnungen, wo der Mörder zu suchen ist, allerdings ist er mit seiner Theorie von einem Serientäter erst mal alleine und deshalb beginnt er neben seiner offiziellen Arbeit auch privat nachzuforschen.

Gestört hat mich, dass sowohl Sam Berger als auch die andere Ermittlerin Molly Blom scheinbar persönlich in den Fall involviert sind. Das war ein Zufall, der mir zu wenig motiviert war und den es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte. Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass Dahl ständig versucht, den Leser mit neuen überraschenden Wendungen, die oft unlogisch oder gar unglaubwürdig anmuten, zu überraschen. Es ist ein Kriminalroman, der nicht durch intensive Ermittlerarbeit und psychologische Raffinesse herausragt sondern einer, der davon lebt, dass alle Personen gegeneinander oder zumindest mit Heimlichkeiten voreinander agieren und dadurch den Fortgang der Ermittlungen nicht unbedingt beschleunigen. Was natürlich dem Täter in die Hände spielt. Erst dem Ende zu zieht die Spannung merklich an.

Ich fand den Plot etwas holprig und mit ein paar Hängern. Ehrlich gesagt hatte ich mir von einem Serienauftakt mehr erwartet.