Rezension

Horrorroman mit einigen Längen

Palast der Finsternis - Stefan Bachmann

Palast der Finsternis
von Stefan Bachmann

Bewertet mit 3 Sternen

Im Revolutionsjahr 1789 flüchtet Aurelie du Bessancourt mit ihren Schwestern vor den aufständischen Bauern in den unterirdischen Palast, den ihr Vater vorsorglich als Zufluchtsort unter ihrem Schloss hat erbauen lassen.
300 Jahre später macht sich die Erzählerin Anouk zusammen mit vier weiteren Jugendlichen auf Einladung des Professors Dorf nach Frankreich auf, diesen wieder entdeckten Palast zu erforschen. Da es sich um eine historische Sensation handelt, stellt sich den Jugendlichen schnell die Frage, warum ausgerechnet sie auserwählt wurden, den Palst zu betreten und nicht renommierte Wissenschaftler. Ehe sie ihren Gastgeber darauf ansprechen können, werden sie betäubt und in die unterirdische Zufluchtsstätte gebracht. Ab diesem Moment ist klar, dass ihr zunächst freundlich erscheinender Gastgeber nach ihrem Leben trachtet. Da ihnen der ursprüngliche Weg nach draußen versperrt ist, beschließen die Jugendlichen weiter in den Palast vorzudringen und nach einem anderen Ausgang zu suchen der sie zurück ins Licht und in Sicherheit führt. Es wird eine Reise des Schreckens. Überall lauern versteckte Fallen und mehr als einmal entkommen sie nur knapp dem Tod. Was verbirgt sich in den Räumlichkeiten. Wer sind die geheimnisvollen gestalten, die sie verfolgen. Was macht sie selbst für den Professor so wertvoll ? Und warum sollen sie sterben. Als sie ein Labor entdecken, liegt der Verdacht nahe, dass verbotene Experimente durchgeführt werden.
Grundsätzlich ist die Idee der Geschichte spannend. Die rebellische Anouk wächst einem immer mehr ans Herz, je mehr man über ihr Leben erfährt. Gut gefallen hat mir auch der Wechsel der Erzählebenen zwischen Aurelie und Anouk. Das brachte zusätzliche Spannung in das Buch. Trotzdem war die Geschichte für mich zeitweise eher langweilig. Dadurch, dass die Jugendlichen ständig durch irgendwelche Räume rennen und sie - und auch der Leser - nicht wissen, mit was sie es zu tun haben, hatte ich das Gefühl, es wäre gut, der Autor käme jetzt endlich mal auf den Punkt. Die Auflösung der Ereignisse deutet sich relativ früh an und ist damit am Ende nicht wirklich überraschend, aber stimmig. Dennoch sind für mich einige Fragen offen geblieben, die die Bewohner des Palastes betreffen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte.
Alles in allem war es ein solider Horrorroman. Man sollte sich aber nicht zu viel erwarten.

Kommentare

La Tina kommentierte am 04. September 2017 um 17:40

Ich glaube, du hast dich da mit den 300 Jahren ein wenig verrechnet, es sind eher rund 230 Jahre ;-)