Rezension

Hosenrollen, langatmige Handlung und kaum Spannung - schade

Die rubinrote Kammer - Pauline Peters

Die rubinrote Kammer
von Pauline Peters

Bewertet mit 2 Sternen

Leider gibt es immer Romane die gute Voraussetzungen haben, dann aber daran scheitern, das sie die Zeit in der sie spielen nicht glaubwürdig rüberbringen. Das liegt hier vor allem daran das die historischen Hintergründe plakativ eingebaut werden. Ich fühlte mich belehrt und fand es schade das mir immer wieder gesagt wurde, in welcher Zeit man sich befindet. 
Viele Reflektionen im Roman sind eindeutig nicht aus der damaligen Zeit sondern rückblickende Bewertungen aus unserem heutigen Blickwinkel. Und ja, das stört mich.^^ Zu Mal hier Themen eingewoben werden, die tatsächlich wichtig waren, vor allem der Kampf um die Frauenrechte in Großbritannien. 
Der Kriminalfall wird schnell etwas tröge, da die Ermittlungen ewig nicht richtig in die Gänge kommen. Das Familiengeheimnis am Ende, hat mir übrigens auch nicht wirklich gefallen. Ich gebe zu, ich hätte mir hier etwas spektakuläreres gewünscht.
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Victoria ist viel zu sehr eine Frau von heute und dabei kaum eine Frau aus ihrer Zeit. Eine typische Hosenrolle eben. Wem das gefällt, der macht mit "Die rubinrote Kammer" natürlich nicht besonders viel falsch.^^ Überflüssig fand ich auch die romantischen Verwicklungen in die sich Victoria treiben lässt. Dabei ist ihre Beziehung zu dem gutaussehenden Herzog durchaus mal mit etwas Pfeffer versehen und kaum wird es mal etwas interessanter, bricht das ganze ab und bleibt wieder in der etwas biederen Handlung zurück. Die Figur des Jeremy Ryder reißt es dann auch nicht mehr heraus. Schade das auch wirklich jede Frauenfigur, sei sie noch so emanzipiert beschrieben letztendlich immer noch von einem Mann gerettet werden muss und schmachtend in seine Arme sinkt.  

Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und es werden noch viele Entwicklungen schnell abgehandelt damit die gute Victioria auch ja noch schnell ein Happy End bekommt. *gg* War das jetzt gespoilert? *gg* 
Was übrigens der Titel mit dem ganzen zu tun hat?? Ach ja, das wird innerhalb eines Kapitels abgehandelt. Dabei bekommt vor allem Victorias bitterböse Familie ordentlich ihr Fett weg. *g* Falls es tatsächlich eine Fortsetzung gibt, hat die Autorin sich hier schon mal interessante Verwicklungen verbaut, gerade Victorias Cousine wäre als Gegenspielerin amüsant gewesen. Ich fand jedenfalls den Titel nicht wirklich passend gewählt. 
Für mich war es am insgesamt nett zu lesen, mir war es aber dann doch zu brav und etwas langatmig.