Rezension

Hot oder Schrott?

Million Dollar Boy - Will Hofmann

Million Dollar Boy
von Will Hofmann

Bewertet mit 2.5 Sternen

Diese Frage wird sich der Leser im Laufe der Handlung definitiv stellen. Mir persönlich ging diese Frage schon nach dem ersten Viertel des Buches durch den Kopf.

Eine Welt ohne Geld. Von heutiger Sicht aus zwar wünschenswert doch kaum vorstellbar. Doch hier ist die Trendwende gelungen. Doch ist nun wirklich alles besser? Die hier dargebrachte Variante einer Umkehr ist wenig plausibel und hat so einige Haken, an die sich garantiert niemand hängen lassen möchte. Die ersten Seiten des Romans widmen sich diesem äußerst spannenden Thema. Man ist gebannt und möchte unbedingt mehr wissen. Doch viel mehr kommt da leider nicht.

Zu oft schweift die Handlung ab, gerät dabei vom hundertsten ins tausendste und findet nicht mehr zurück. Oft war ich beim Lesen in Versuchung, einfach einige Seiten zu überspringen. Selbstdarstellerische Beschreibungen von Edes Leben, Lebensbeichten, seinen Frauengeschichten, seinem Blick auf die DDR und ähnliches sind vielleicht nur für manche informativ und interessant. Nicht zu vergessen dabei die sehr unappetitliche Beschreibung des vermeintlichen Eigenlebens und Kommunikationsversuche seiner Kniekehle. Alle anderen auftauchenden Absurditäten lasse ich in meiner Rezension außen vor, um den Rahmen nicht zu sprengen. Die Hauptfigur hört sich selbst gerne reden und glaubt, dass seine Meinung besonders wichtig ist. Mir ist er während des Lesens nie besonders sympathisch gewesen. Die Handlung ist durch sein chaotisches Erzählen der holprig, nur mit Mühe kann man das Fadenende wieder aufnehmen, das man plötzlich hingeworfen bekommt.

Zusammenfassend gesagt, liest es sich eher wie ein Erstlingswerk, das entweder fesselt oder verworfen wird. Dazwischen gibt es nichts.