Rezension

Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel

Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel - Lesley Truffle

Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel
von Lesley Truffle

Bewertet mit 4 Sternen

Im Jahr 1919 wird in dem renommierten Londoner Hotel du Barry ein Baby gefunden. Es hing munter lachend an einer Wäscheleine. Die Mitarbeiter des Hotels beschließen kurzerhand, sich um das Baby zu kümmern und es so vor dem Waisenhaus zu retten. Als das Zimmermädchen Mary das Baby zum Schlafen ausgerechnet in eine silberne Suppenschüssel legte, wurde es zufällig von dem Hoteldirektor Daniel du Barry entdeckt – der sich prompt in das Baby verliebte. Und so nahm eine wundersame Geschichte seinen Lauf …

Das Cover in Verbindung mit dem ungewöhnlichen Buchtitel hat mich sofort angesprochen. Ich war sehr gespannt auf das Buch und habe voller Vorfreude zu lesen begonnen. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil gefiel mir sehr gut und das Buch ließ sich zügig lesen. Ich konnte prima in die Geschichte eintauchen. Das Flair des frühen zwanzigsten Jahrhunderts wird bildhaft widergespiegelt. Auch die Ausdrucksweise der Protagonisten ist der früheren Zeit etwas angepasst, jedoch ohne gestelzt zu wirken. Ich fand es passend und es gefiel mir einfach gut.
Die Darstellung des Personals und der diversen Abläufe in dem Hotel du Barry hat mir gut gefallen. Alle Charaktere sind liebevoll gezeichnet und haben ihre Eigenarten, die sie zu etwas Besonderem machen. Was so alles in dem Hotel getrieben wurde, ließ mich manchmal ganz schön staunen und grinsen. Ich fand es prima beschrieben und habe mich teilweise gefühlt, als wenn ich mitten im Geschehen dabei war.
Dank des feinen und leichten Humors gab es einige Szenen, bei denen ich Schmunzeln oder auch laut Lachen musste. Das brachte eine gewisse Leichtigkeit hinein.
Das Findelkind Caterina entwickelt sich im Laufe des Buches zu einer attraktiven und intelligenten jungen Frau und ich mochte sie sehr gerne. Sie und Daniel, der sie seinerzeit adoptierte, verband eine innige Beziehung. Zu kämpfen hatte sie dagegen mit Daniels Frau, die sehr kaltherzig und egoistisch war.
Die Geschichte beinhaltet auch spannende Aspekte, denn es gibt mehrere Todesfälle, die Rätsel aufgeben. Das brachte einen guten Spannungsbogen in die Geschichte und hielt mich am Buch fest.

Ich empfand diesen Roman als sehr unterhaltsam und interessant und wurde wirklich gut unterhalten. Ich vergebe vier Sterne.