Rezension

Hotelverbannung

Ein Gentleman in Moskau - Amor Towles

Ein Gentleman in Moskau
von Amor Towles

Ich fand die Idee, ein ganzes Buch in einem Hotel spielen zu lassen, echt toll. Für den Graf muss das anfangs bestimmt sehr komisch gewesen sein. Die Schilderungen über seinen Tagesablauf und seine Gewohnheiten, die er anfing zu pflegen, fand ich sehr interessant. Was macht man so den ganzen Tag, wenn man in einem Hotel eingeschlossen ist? Durch Nina kam dann Leben in die Bude und sie machte Alexanders Leben abwechslungsreich. Doch dann wurde mir das Buch zu langatmig, denn es zog sich sehr, bis Sophie in sein Leben tritt. Für mich wurde es sehr mühsam bis zum Ende durchzuhalten, weil der Zeitraum der Erzählung doch sehr groß wurde und man aufpassen musste, den Zusammenhang nicht zu verlieren. Die Charaktere sind sehr detailliert und überzeugend dargestellt, die muss man einfach gern haben. Graf Alexander ist eine Figur, die liebenswert, charmant und niemals aufbrausend rüber kam, obwohl er nach dem Urteil, das über ihn gesprochen wurde, bestimmt Aggressionen hätte aufbauen können. Er war ein sehr sanfter Mensch, der nicht haderte, sondern aus seinem Schicksal das Beste machte und immer positiv blieb.

Fazit: eine interessante Idee, die mich bis zur Hälfte gepackt hatte, jedoch dann in langatmige Erzählungen ausartete und dadurch mühsam zu lesen wurde. Jedoch konnten die Charaktere sehr überzeugen und waren liebevoll dargestellt und das macht das Buch durchaus lesenwert.