Rezension

Hübsche Teenie-Liebesgeschichte mit etwas Grusel

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe begeistert die Edelsteintrilogie gelesen und hatte deshalb einige Erwartungen an dieses Buch.
Allerdings stellt man schon nach wenigen Seiten fest: Dies ist ein Jugendbuch für Jugendliche, nicht für jung Gebliebene.

Liv ist 15 Jahre alt und muss wieder einmal mit ihrer Mutter und ihrer Schwester umziehen. Sie wechseln fast jedes Jahr die Wohnung, die Schule und sogar das Land. An dieser Stelle wundern sich Erwachsene. Jugendliche mögen das exotisch finden.
Diesmal beherrscht Liv wenigstens die Sprache ^^, weil sie nach England ziehen. Allerdings beziehen sie nicht das versprochene idyllische Cottage, sondern eine vorübergehende Stadtwohnung, weil Mama einen neuen Liebhaber hat… Und da denken wohl Jungendliche : Arme Liv! Ich denke: Wie schubst diese Frau ihre Kinder herum!

Dann muss man durch den Teeniealltag, neue Schule, neue Freunde, süße Jungs, bis Liv in eine Clique gerät, die merkwürdige Dinge tun. Plötzlich landet sie in ihren Träumen in einer Art Parallelwelt, in der sie Erlebnisse mit ihren Freunden hat, an die sich alle im Wachzustand noch erinnern können. Träumen sie einen kollektiven Traum oder haben sie einen Ausflug in eine mysteriöse Welt gemacht?
Da wird es dann spannend und gruselig. Dämonenbeschwörung ist im Spiel. Und dann ist da noch Henry, der süßeste der süßen Jungs, der Liv ständig aus brenzligen Situationen rettet.

Selbst wenn ich deutlich nicht zur Zielgruppe gehöre, sollte man dieses Buch doch im Verhältnis zu anderen Jugendbuch-Highlights sehen, wie Harry Potter, den Tributen von Panem oder auch der Edelstein-Reihe. Und in diesem Vergleich bleibt dieses Buch eher Mittelmaß. Es braucht lange, bis es mal zur Sache geht, es enthält viel enervierendes Teeniegeplänkel, die Träume-Dämonen-Theorie bleibt schwammig und zum Ende hin wird die Situation sehr abrupt aufgelöst. Man fragt sich: War's das jetzt? Ok, es ist nur der erste Teil der Reihe, man hat trotzdem den Eindruck: Da musste jetzt ein Schluss her und zwar schnell.

In Summe bietet dieses Buch eine hübsche Teenie-Liebesgeschichte mit etwas Grusel, die man gut lesen kann. Den großen Hype darum verstehe ich nicht.