Rezension

Hüte dich vor dem Kreidemann

Der Kreidemann
von C. J. Tudor

Bewertet mit 5 Sternen

Als Eddie zwölf war, fand er mit seinen Freunden eine Leiche im Wald. Kreidezeichnungen zeigten ihnen den Weg. 30 Jahre später geschehen in der kleinen Stadt in England wieder seltsame Dinge.

 

Das rote Cover mit der Kreideschrift und dem kleinen Bindfadenmännchen fällt schnell ins Auge, und auch wenn es nicht drauf stehen würde, würde man das Buch als Thriller erkennen. Das Design spricht für sich.

 

Erzählt wird dieser Thriller durch Eddie, den Ich-Erzähler, und dies gleich zweimal, so zu sagen. Einmal lernen wird Eddie als alleinstehenden Mann Anfang vierzig kennen und einmal als zwölfjährigen, Mitte der 80er Jahre. Nach und nach und zwischen den Zeiten wechselnd., erschließt sich einen die ganze Geschichte, die Eddie und dieses Buch zu erzählen haben.

Da man nur Eddies Sichtweise auf Dinge und Menschen erfährt, bleiben auch seine Freunde und Familie stellenweise etwas blass, was der Geschichte aber keineswegs schadet. Dadurch erfährt man nur umso mehr über Eddie - seine Gedanken und Gefühle und wie er damit umgeht.

 

Die Sprache ist angenehm und flüssig. Eddie als Erzähler färbt die Sprache und Ausdrucksweise dabei auf seine ganz eigne Art ein. Mal nüchtern, mal bildhaft und dabei sehr einnehmend. Auch verleihen die sprachlich gezeichneten Bilder der Geschichte manchmal etwas leicht unheimliches, gruseliges. Was mich nur noch mehr in die Welt dieses Buches hineingezogen hat, denn ich wollte ja wissen was hinter allem steckt und welche Geheimnisse es vielleicht noch zu entdecken gibt.

 

„Der Kreidemann“ ist ein Thriller, der ohne Verfolgungsjagden und Schießereien auskommt, da er seine Leser viel eher auf eine tiefgründige Weise zu packen vermag. Mich hat das Buch von Anfang bis Ende gefesselt und in seinen Bann geschlagen.