Rezension

Humorvoll, spannend und viel Münchener Lokalkolorit

Zapfig - Felicitas Gruber

Zapfig
von Felicitas Gruber

Bewertet mit 5 Sternen

Nathalie Grimm wird am Tag nach ihrem Junggesellinnenabend in ihrem Badezimmer tot aufgefunden. Sie stand kurz vor ihrer Hochzeit mit Tobias Roßhaupter, dem Junior-Chef der Münchener Brauerei Rößlbier. Hat ihr jemand diese Verbindung nicht gegönnt?

Zapfig ist der vierte Band um die liebenswerte Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth. Sie wird mit der Obduktion der Leiche betraut, Sofies Ex-Mann und derzeitiger Lebensgefährte, Kommissar Joe Lederer von der Kripo München übernimmt den Fall. Es gäbe da durchaus einige Verdächtige, Tobias Roßhaupter war ein sehr begehrter Junggeselle. Im Laufe der Ermittlungen gibt es weitere Tote, das Buch bleibt bis zum letzten Moment spannend.

Mir gefällt die Erzählweise der Autorinnen ausgesprochen gut. Es wird nicht nur ermittelt, man erfährt auch viel über das Privatleben der handelnden Personen. Da gibt es den Zeitungsreporter Charly Loessl, der Sofie besser gefällt, als es ihrem Joe lieb ist. Tante Vroni, Sofies wichtigste Bezugsperson befindet sich gerade in der Reha am Chiemsee und muss natürlich besucht werden. Außerdem darf der Mops Murmel nicht fehlen, um den sich Sofie und ihre Chefin Elke Falk, genannt Dr. Iglu, kümmern müssen. Besonders humorvoll geschildert ist die Wohnungssuche von Joe und Sofie, dennoch fehlt es dem Krimi nicht an Ernsthaftigkeit. Auch das hochaktuelle Thema Flüchtlinge wurde von Felicitas Gruber aufgegriffen und gut in die Handlung eingeflochten.  

Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist gut geschrieben. Man merkt den Autorinnen die Liebe zu ihrer Stadt München an. Das macht sich auch an den vielen bayerischen Ausdrücken bemerkbar, die für mich aber gut verständlich waren. Mir hat dieser Krimi ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich auf weitere Fälle für die kalte Sofie.